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14.11.2016

U 20 - Das stille Skifahren

14.11.2016
Artikel in der Zuger Zeitung vom 14. November 2016

U 20 - Das stille Skifahren

Bild Legende:
Vincent Wirth

Es ist Sonntagmorgen, 6 Uhr. Ich werde vom Wecker aus meinem Traum gerissen, und meine Augen versuchen, sich langsam zu öffnen. Heute stehe ich aber gerne so früh auf, denn es geht auf eine Skitour. Ich schlurfe langsam in die Küche und schaufle das Frühstück in mich hinein. Nach dieser Energiezufuhr und dem Umziehen gehe ich zum vereinbarten Treffpunkt.

Dort angelangt, begrüsse ich meine heutigen Gruppenmitglieder, von denen ich nur wenige kenne. Man lernt auf jeder Skitour neue Menschen jeden Alters kennen, vor allem dann, wenn man mit einem Tourenclub mitgeht.

Die Stille und Einsamkeit in der Natur machen für mich, abgesehen vom oftmals tollen Pulverschnee, den Reiz einer Skitour aus. Ab und zu sieht man zwar ein paar andere Tiefschneefanatiker, doch grösstenteils ist die Gruppe allein unterwegs. Der totale Kontrast zu den Skipisten.

Meiner Meinung nach sind die Skipisten in der Hochsaison völlig überfüllt. Die Lifte werden zwar immer leistungsstärker, die Skipisten aber oft nicht grösser. Die Verletzungsgefahr steigt damit auch, denn ein Zusammenprall kann schnell schwerwiegende Folgen haben. Gerade im letzten Januar starben zwei Männer im Schwarzwald nach einem Zusammenprall. Ausserdem bekommt man, wenn man sich nur in Skigebieten aufhält, wenig von der Natur mit. Die vielen Menschen vertreiben die Tiere. Oder haben Sie von der Piste aus schon einmal ein Schneehuhn gesehen?

Auf einer Skitour muss man zwar erst einmal selber den Gipfel erklimmen, aber dafür wird man meist mit einer unglaublich tollen Szenerie und einer selten berührten Natur für den Aufwand belohnt. Der lange Aufstieg macht die Abfahrt um einiges schöner, und man kann noch genussvoller seine Spuren in den frischen Schnee ziehen.

Beim Treffpunkt versuche ich, mir die Namen der unbekannten Gruppenmitglieder einzuprägen. Nach einer etwa einstündigen Autofahrt stehen wir dann am Fusse des Gipfels, und ich freue mich darauf, wieder einmal in eine andere, stille Welt einzutauchen.

Hinweis In der Kolumne «U 20» äussern sich die Autoren zu von ihnen frei gewählten Themen. Ihre Meinung muss nicht mit derjenigen der Redaktion übereinstimmen.

Vincent Wirth (16), Rotkreuz

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