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05.03.2021

Über Frauen und Demokratie

05.03.2021
Maturaarbeit Dunja Mitrovic, Entwicklungen rund um das Zuger Frauenstimmrecht

Mit ihrer Maturaarbeit an der Kantonsschule Zug hat Dunja Mitrovic die Entwicklungen rund um das Zuger Frauenstimmrecht erforscht.

Dunja MItrovic
Bild Legende:
Dunja Mitrovic hat sich im Rahmen ihrer Maturaarbeit mit dem Stimm- und Wahlrecht für Frauen im Kanton Zug auseinandergesetzt. Bild: Matthias Jurt (Zug, 3. März 2021)

Erst seit 50 Jahren dürfen Frauen in der Schweiz abstimmen. Wie es zur Annahme des Stimmrechts gekommen ist, hat Dunja Mitrovic im Rahmen ihrer Maturaarbeit mit dem Titel «En rächte Zugermaa seit zum Frauestimmrächt JA!» untersucht. Ihre Arbeit hat die Kantonsschülerin aus Cham in fünf Kapitel unterteilt. «Nach dem Einleitungskapitel habe ich den langen Weg bis zur Annahme des Frauen-
stimmrechts anhand der rechtlichen Ausgangssituation, der Frauenrolle im 20. Jahrhundert und dem Anfang der Schweizer Frauenbewegungen beschrieben», erklärt die 18-Jährige. In den nächsten beiden Kapiteln hat Mitrovic zwei Abstimmungen im letzten Jahrhundert mit den Pro- und Kontra-Seiten ausführlich erforscht und geschildert. «Im letzten Kapitel habe ich die Ergebnisse analysiert und mögliche Gründe für die Annahme des Stimmrechts aufgezählt», erklärt sie.

Zuger Medien als Hauptquelle
In der einen Abstimmung von 1959, über die sich Mitrovic informiert hat, haben zwei Drittel der Bevölkerung «Nein» gestimmt, was zur Ablehnung des Frauenstimmrechts geführt hatte. «In der zweiten Abstimmung von 1971 hat die Gesellschaft jedoch einen grossen Schritt Richtung Chancengleichheit gemacht, und schliesslich waren zwei Drittel der Bevölkerung für die Annahme des Frauenstimmrechts», führt die Maturandin aus. Vor allem habe sie sich damit befasst, was zur Zeit der ersten Abstimmung diskutiert wurde und wie die Menschen auf die Frauenbewegung reagierten. «Die Freisinnig-Demokratische Partei – heute FDP – hat sich für die Annahme des Stimmrechts eingesetzt, während die christlich konservative Partei – heute CVP – dagegen war», berichtet Mitrovic. «Schon ziemlich früh im Arbeitsprozess hat sich gezeigt, dass eine Arbeit über das Frauenstimmrecht in der ganzen Schweiz zwar spannend wäre, jedoch auch recht schwierig, da es ein sehr umfangreiches Thema ist», erklärt die Kantonsschülerin weiter. Um das Thema ein wenig einzuschränken, hat sie sich auf die Entwicklungen des Frauenstimmrechts im Kanton Zug spezialisiert. «Als Quellen haben mir hauptsächlich Artikel aus der früheren ‹Zuger Zeitung›, den ‹Zuger Nachrichten› und dem ‹Zuger Volksblatt›, welches die ‹Zeitung der Liberalen› genannt wurde, gedient», so Mitrovic. Zusätzlich zu den Artikeln aus dem Stadtarchiv hat die Abschlussschülerin in ihren Sommerferien die Gosteli-Stiftung, das Archiv zur Geschichte der Schweizerischen Frauenbewegung, in Bern besucht, wo sie zwei Bücher für ihre Forschungen ausleihen durfte. Ebenfalls half ihr das Buch «Zuger Frauengeschichte( n)», um sich in die politischen Entwicklungen in Zug zu vertiefen.

«Ich habe gute Erfahrungen gemacht»
Im Frühling 2020 hat Mitrovic angefangen, ihre Maturaarbeit zu planen und einen Betreuer zu suchen. «Ich hatte vor allem zu Beginn Schwierigkeiten, weil ich nicht recht wusste, wie anfangen. Die Herausforderung war, einen roten Faden zu finden », rekapituliert die Maturandin. Die Quellensuche sei ihr deutlich leichter gefallen, da es viel Literatur zum Thema gebe. «Die Idee, meine Maturaarbeit über das Frauenstimmrecht zu machen, kam mir, als wir das Thema kurz im Geschichtsunterricht durchgenommen hatten. Ich war schockiert, dass die Frauen erst seit so kurzer Zeit abstimmen dürfen», so die Kantonsschülerin. Da sie sich für das Thema interessierte und mehr darüber erfahren wollte, entschied sie sich folglich, es zu ihrer Maturaarbeit zu machen. «Die Corona-
pandemie hat meinen Arbeitsprozess nicht wirklich eingeschränkt, da der Lockdown im Sommer wieder vorbei war und das Archiv und die Bibliotheken wieder geöffnet hatten», sagt Mitrovic. Im Grossen und Ganzen ist die 18-Jährige zufrieden mit ihrer Arbeit, wie sie sagt. «Ich habe gute Erfahrungen gemacht und sehr viel dazu gelernt. Obwohl ich am Anfang noch fast keine Ahnung über die gesellschaftlichen Entwicklungen des Frauenstimmrechts hatte, kenne ich mich in diesem Bereich nun sehr gut aus», schlussfolgert Mitrovic.

Text:
Julia Lüscher

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