Ich sitze auf dem Sofa und schaue mir auf Instagram wunderschöne Bilder von Stränden an. In Gedanken liege ich schon in einer Hängematte zwischen zwei Palmen und  geniesse die tropische Wärme. Doch plötzlich wird die Szene in meinem Kopf ersetzt durch ein anderes Bild: Meine Hängematte treibt unter dem Meeresspiegel. Genau so könnte es aussehen, wenn ich fliege und somit den Klimawandel noch mehr vorantreibe. 

Der Klimawandel ist momentan bei den Jugendlichen das Thema Nummer eins. Es finden Schulstreiks statt, um die Leute auf die Problematik aufmerksam zu machen und sie 
zum Handeln anzuregen. Auch ich habe an einigen dieser Streiks teilgenommen. Ich möchte helfen, den Klimawandel zu stoppen. In einer Welt leben, in der ich nie mehr Schnee sehen werde, will ich nämlich nicht. Doch nur an Streiks teilnehmen, hält den Klimawandel nicht auf. Deshalb beginne ich, nach und nach meine Alltagsgewohnheiten anzupassen. Ich schaue zum Beispiel darauf, dass ich alles richtig recycle, mich mit dem Fahrrad fortbewege oder die öffentlichen Verkehrsmittel benutze. Leider bin ich noch lange nicht perfekt. Fliegen stösst eine sehr grosse Menge an CO2 aus. Kann ich mich wirklich bereit dazu erklären, nicht mehr zu fliegen? Nie an meine Traumstrände zu reisen?

Solche Fragen stelle ich mir dauernd. Ich will helfen. Ich will, dass die Welt sich ändert. Doch wie viele Opfer bin ich bereit, zu bringen? Leider bin ich keine Greta Thunberg, die auf all dies verzichten kann. Eines meiner grössten Ziele im Leben ist, die Welt zu bereisen. Doch dafür müsste ich sehr wahrscheinlich fliegen. Ich muss mich entscheiden: Die Welt retten oder das Leben geniessen? Nur untätig zuzuschauen, wie der Meeresspiegel täglich steigt, kann ich nicht. 

In Zukunft werde ich mir bei jedem Entscheid überlegen müssen: «Umwelt schonen oder die Welt sehen?» Ich habe noch keine Lösung gefunden, die beide Aspekte berücksichtigt. So muss ich wohl weiterhin von meinen wunderschönen Stränden träumen – auf dem Sofa.