Neulich in der Stadt ging ich an zwei Mädchen vorbei. Ich wollte einfach nur freundlich sein und lächelte sie an. Sie hingegen warfen mir Bitch-Blicke zu. Ich dachte mir: Warum schauen die mich so dumm an? Sehe ich komisch aus? Habe ich etwas falsch gemacht?

Was andere über uns denken, ist eine Frage, die uns alle beschäftigt. Wir alle möchten, dass andere uns positiv wahrnehmen, dass wir gut ankommen, dass wir gemocht werden. Es gibt einen Druck, beliebt zu sein. Überall wird man verglichen und gejudged. In der Schule sind es die Leistungen, auf Social Media sind es die Storys oder Bilder.

Ich persönlich mache mir viele Gedanken darüber, was andere über mich denken. Wahrscheinlich zu viele. Ich erwische mich, wie ich mich verstelle. Und das nur, um anderen zu gefallen. Aber warum eigentlich? Im Endeffekt kann man es eh niemandem recht machen. Es gibt immer Leute, die scheisse finden, was du machst. Dafür gibt es auch jene, die dich toll finden und dich unterstützen.

Jetzt mal Realtalk: Warum sollte man sich den Kopf darüber zerbrechen, ob andere gut finden, was man macht? Dazu kommt, dass man die Leute oftmals falsch versteht. Nehmen wir das Beispiel vom Anfang: Wahrscheinlich haben sich diese Mädchen gar nichts dabei gedacht. Es waren einfach ihre normalen Gesichter, wenn sie entspannt sind. Aber ich habe mir dann eingeredet, dass die mich hässlich finden oder so.

Man macht sich zu viele Gedanken über die anderen. Es kann durchaus sein, dass dich jemand, warum auch immer, nicht mag und über dich lästert. Aber selbst dann. Scheinbar sind du und dein Leben so spannend und relevant für die, dass sie tatsächlich ihre Zeit und Energie dafür verschwenden, über dich zu lästern. Und ganz ehrlich: Leute, die dich nicht so mögen, wie du bist, sind sowieso nicht die Freunde, die du dir wünschst.

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema in der «Zuger Zeitung».