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29.03.2022

Wie das Geschlecht der Lehrperson das Interesse an MINT-Fächern beeinflusst

29.03.2022
Maturaarbeit Wie das Geschlecht der Lehrperson das Interesse an MINT-Fächern beeinflusst
Bild Legende:
Kantonsschülerin Ina Peikert befasst sich in ihrer Maturaarbeit mit dem Interesse von Mädchen in den sogenannten MINT-Fächern. Bild: Barbara Munz

Ina Peikert hat in ihrer Maturaarbeit das Thema «Wie das Geschlecht der Lehrperson das Interesse an MINT-Fächern beeinflusst » etwas genauer unter die Lupe genommen.

In Ina Peikerts Schulzeit gehörten Mathematik und Naturwissenschaften nie zu ihren besten Fächern. Warum das so war, beschreibt sie in ihrer Maturaarbeit: «Meistens wegen mangelnden Interesses. In Mathematik hatte es beispielsweise schon am Ende der Primar begonnen.» Hauptsache, ihre Noten waren ausreichend gut. Auch später an der Kantonsschule. «Ich habe meine Leistungen hingenommen, ohne etwas an meiner Einstellung gegenüber Mathematik zu ändern.» Sie fragte sich, wie es eine Lehrperson hätte schaffen können, ihr Interesse an diesem Fach zu wecken. In ihrer Arbeit geht die Schülerin darauf ein, inwiefern verschiedene Merkmale einer Schulstunde Mädchen und Jungen unterschiedlich ansprechen. «Natürlich treffen nicht alle Angaben auf sämtliche Mädchen zu», erläutert Peikert. «Es geht vielmehr um die generellen Tendenzen der Geschlechter, die anhand von vielen Studien ermittelt wurden.»

Wie kann das Interesse gesteigert werden?
«Die Abkürzung MINT steht für die Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik», erklärt die Maturandin. Für ihre Arbeit hat sich Ina Peikert unter anderem mit Pisa- Studien und Analysen beschäftigt. Zusätzlich schaute sie in verschiedenen Sekundarschulen des Kantons Zug beim Unterrichten zu. Am Ende der jeweils besuchten Lektion teilte die 18-Jährige einen Fragebogen an alle Schülerinnen und Schüler aus. Bei der Auswertung wurde der Mittelwert der ganzen Klasse und jener der Mädchen und Knaben ermittelt. «Besonders ausschlaggebend für das Interesse an Mathematik bei Mädchen sind aus meiner Sicht der Fokus auf das Verständnis im Unterricht und eine gute Beziehung zur Lehrperson», schildert Ina Peikert in ihrer Abschlussarbeit. «Einen abwechslungsreichen Unterricht und eine interessante oder praktische Anwendung für das Thema zu finden, sind Punkte, die das Interesse von Mädchen und Knaben fördern.» Ebenfalls sei die Zusammenarbeit zu zweit oder in Gruppen sehr wichtig. Deutlich sichtbar wurde, dass ein lockeres Verhältnis zwischen Schülerinnen und Lehrpersonen förderlich für das Interesse am Unterricht ist. «Es zeigte sich, dass die Mädchen weniger Scheu hatten, Fragen zu stellen oder um Hilfe zu bitten.» Generell lässt sich nicht sagen, ob der Matheunterricht von Frauen oder Männern besser ist. «Jedoch haben die Umfragewerte gezeigt, dass Mädchen bei Lehrerinnen ein grösseres Interesse an der Mathematik haben als bei Lehrern», bemerkt Peikert.

Unterschied von Mathematik und Natur und Technik
Peikerts Umfragen haben ergeben, dass bei Mädchen das Interesse für Natur und Technik grösser ist als für Mathematik. Bei den Knaben ist dies weniger stark ausgeprägt. Dies liege daran, dass es einfacher ist, einen Bezug zum Alltag herzustellen, erwähnt die sympathische Baarerin. Somit werde der Sinn des Faches sichtbar. «Mädchen können sich eher vorstellen, einen naturwissenschaftlichen Beruf zu erlernen als einen mathematischen.»

Welche Rolle spielt das Geschlecht der Lehrperson?
«Um in diesem Punkt ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten, reicht die Anzahl Lehrerinnen und Lehrer, deren Unterricht ich besucht habe, nicht aus», erklärt die Kantonsschülerin am Ende ihrer Arbeit. Aus ihren Beobachtungen konnte sie den Schluss ziehen, dass weibliche Lehrpersonen einen leichteren Zugang zu Mädchen haben als männliche. Dies bedeutet nicht, dass nur Frauen das optimale Verhältnis zu Schülerinnen haben können. «Anhand meines Kriterienkatalogs konnte ich bei den Unterrichtsmethoden der Lehrpersonen keinen Geschlechterunterschied erkennen. Dennoch haben die Umfragen ergeben, dass bei weiblichen Lehrpersonen unter anderem das Interesse der Mädchen grösser ist.»

Bericht Zuger Presse: Barbara Munz

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