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26.10.2017

Geschichte wird in Englisch unterrichtet

26.10.2017
Beitrag über die zweisprachige Berufsmatura in der Zuger Zeitung vom 26. Oktober 2017

An der Wirtschaftsmittelschule wird ab dem nächsten Schuljahr eine zweisprachige Berufsmatura angeboten. Laut Angaben der Schule ist das ein Novum in der Zentralschweiz.

An der Kantonsschule und bei der kaufmännischen sowie der Informatiklehre ist es bereits möglich, nun wird es das Angebot auch an der Wirtschaftsmittelschule Zug (WMS) geben. Die Rede ist von einem zweisprachigen Abschluss in Englisch und Deutsch. Im Fall der Wirtschaftsmittelschule geht es um die Berufsmaturität. Wie die Schule gestern in einem Schreiben mitteilte, bietet sie ab dem nächsten Schuljahr ein sogenanntes Wahlangebot für einen deutsch-englischen Bildungsgang an.

Konkret können Schülerinnen und Schüler dabei ab dem zweiten Schuljahr an der WMS – die Schule wird während dreier Jahre im Anschluss an die obligatorische Schulzeit besucht – dieses zweisprachige Angebot nutzen. «Die aktuellen Erstklässler sind die ersten, die im nächsten Jahr damit starten können», sagt Rektor Markus Pallor. Die WMS ist laut eigenen Angaben die erste Mittelschule in der Zentralschweiz, die eine zweisprachige Berufsmatura anbietet.

Stufenübergreifender Unterricht
Eine zweisprachige Berufsmaturität bedeutet, dass die Schüler die Fremdsprache nicht nur im Englischunterricht lernen. Sie werden auch in den Fächern Wirtschaft/Recht und Geschichte in Englisch unterrichtet. Die Schüler haben so während des zweiten Schuljahres 5 Wochenlektionen in englischer Sprache. Hinzu kommen 4 Lektionen Englischunterricht. Im dritten Schuljahr sind es dann 4 Wochenlektionen in den genannten Fächern auf Englisch und 3 Lektionen Englisch pro Woche.

Für diese Fächer entschieden hat man sich aus verschiedenen Gründen. Ein zentraler Punkt sei gewesen, dass die Schüler der zweiten und dritten Klasse, die sich für die zweisprachige Berufsmaturität entscheiden, in diesen Fächern gemeinsam in einer Klasse unterrichtet werden. «Es müssen also Fächer sein, die man modular, also für zwei verschiedene Gruppen, unterrichten kann», erklärt Pallor. Ein weiterer Grund für die Fächerwahl sei, dass es in diesen Bereichen bereits Lehrpersonen gibt, die in Englisch unterrichten können. «Wir können da von der Kantonsschule profitieren», sagt Pallor. Und schliesslich bieten sich die Fächer laut dem Rektor auch rein inhaltlich an. Besonders im Fach Wirtschaft mache ein Unterricht in Englisch Sinn. «Es werden lediglich ­Betriebs- und Volkswirtschaft in Englisch unterrichtet. Recht wird – aufgrund der Terminologie und der Wichtigkeit der Sprache – auch weiterhin in Deutsch unterrichtet», sagt Pallor.

Schüler brauchen gute Englischkenntnisse
Wie viele Schüler ab dem nächsten Schuljahr diesen zweisprachigen Unterricht besuchen werden, kann Markus Pallor derzeit noch nicht abschätzen. Die Klassen seien erst gestern überhaupt über das neue Angebot informiert worden. Die Anmeldefrist läuft nun bis zum 31. Januar.

Wer sich für die zweisprachige Berufsmatura entscheidet, der muss für den Unterricht auch gewisse Bedingungen erfüllen. So müssen Schüler bereits über gute Englischkenntnisse verfügen. Voraussetzung sei ausserdem, dass die Jugendlichen über das Potenzial verfügen, das C1-Niveau – das entspricht dem Advanced-Niveau – erreichen zu können. «Schüler, die sich für das Angebot interessieren, müssen vorab einen Onlineeinstufungstest absolvieren», führt Pallor aus. Die Ergebnisse werden dann vom jeweiligen Englischlehrer beurteilt. Dieser gibt eine Empfehlung bezüglich der Fähigkeiten des Schülers.

Mehrere Seiten haben Interesse signalisiert
Mit dem neuen Angebot will die Wirtschaftsmittelschule eine Lücke in der Zuger Bildungslandschaft schliessen, wie sie in ihrer Mitteilung schreibt. Das Bedürfnis nach einem solchen Abschluss ist laut Pallor in ver­schiedenen Bereichen festgestellt worden. So würden andere Schultypen bereits zweisprachige Abschlüsse anbieten. «Daneben arbeiten wir mit verschiedenen Praktikumsbetrieben zusammen, in denen die Betriebssprache Englisch ist», sagt Pallor. Und auch im Bereich der weiterführenden Schulen, also an Fachhochschulen oder an höheren Fachschulen, werde Englisch immer wichtiger.

Unter den Schülern an der WMS habe man zudem eine ­informelle Bedürfnisabklärung durchgeführt. Pallor: «Die Schüler haben uns da signalisiert, dass durchaus Interesse an einem solchen Angebot besteht.»

 

Zuger Zeitung, 26.10.2017

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Englische Ausbildungen

Neben der Wirtschaftsmittelschule können auch Abschlüsse an der Kantonsschule sowie gewisse Lehren zweisprachig in Englisch und in Deutsch absolviert werden.

Die Kantonsschule Zug führt einen entsprechenden Maturitätslehrgang. Er stehe leistungsstarken Schülerinnen und Schülern offen, die die Schwerpunktfächer Physik und Anwendungen der Mathematik, Biologie und Chemie oder Wirtschaft und Recht besuchen. Der Unterricht in Englisch wird in klassenübergreifenden Kursen geführt. Er dauert drei Jahre, vom 4. Gymnasium bis zu den Maturaprüfungen. In Englisch unterrichtet wird Geschichte, Mathematik, Biologie oder Wirtschaft und Recht sowie Medienkunde. Zudem wird die Maturaarbeit in Englisch verfasst und präsentiert.

Seit dem Schuljahr 2015/16 gibt es im Kanton zudem im kaufmännischen und im Informatikbereich eine mehrheitlich englische Lehre. Die Lernenden kommunizieren dabei in allen drei Ausbildungsbereichen – also im Betrieb, in der Schule sowie bei überbetrieblichen Kursen – hauptsächlich in Englisch. Das Angebot stösst laut Angaben des Amts für Berufsbildung auf Anklang.

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