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12. bis 19. Jahrhundert

Geschichte Hünenberg von 1100 - 1999

Geschichtliche Zeit

1173
Mit Walter (Waltherus) von Hunberg wird erstmals der Name Hünenberg aktenkundig. Aber erst im 13. und vor allem in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entwickelte sich das Rittergeschlecht Hünenberg zum bedeutendsten Ministerialadel des Kantons Zug mit Besitzungen und Lehen nicht nur auf Zugerboden, sondern auch im Luzernischen, im Aargau und am Zürichsee. Ihre Stammburg errichteten die Edlen von Hünenberg auf einem Vorgängerbau im Burgwald am südwestlichen Dorfeingang.

Politisch hatten die Herren von Hünenberg keine bedeutenden Ämter inne. Mit dem allgemeinen Niedergang des Rittertums verlegten auch viele Hünenberger ihren Wohnsitz in die Städte (Zug, Zürich, Luzern, Bremgarten, Rapperswil, Schaffhausen). Einige suchten sich auch mit der jungen Eidgenossenschaft zu arrangieren. So soll der Sage nach ein Heinrich von Hünenberg im Jahre 1315 am Vorabend zur Schlacht am Morgarten den Schwyzern bei Arth einen Pfeil über die Letzimauer geschossen haben mit der Botschaft: «Hütet euch am Morgarten am Tag vor St. Othmar». 


1388
Ein habsburgischer Vergeltungsraubzug suchte das Gebiet von Hünenberg und Umgebung heim. Gehöfte wurden geplündert und gingen in Flammen auf. Die Zuger unter ihrem Ammann Hans von Hospental wollten den Habsburgern das Raubgut wieder abnehmen. Es kam zum missglückten Gefecht an der Totenhalde am Heiligabend des Jahres 1388, wo 42 Zuger starben, darunter auch Hünenberger und der Anführer Hans von Hospental. Der Name Totenhalde (Tuotenhalde, Dottenhalden ....) aber war schon vor diesem Kampfe bekannt. 


1392
Der Name Wart ist erstmals aktenkundig. 


1402
Ritter Göpf II. wird als letzter Bewohner der Burg Hünenberg genannt. Bald darauf muss er sie verlassen haben. 


1414
Junker Hartmann VIII. wohnhaft in Bremgarten verkaufte am 17. Januar dieses Jahres Burgstall, Land, Wald und Recht an die Gebrüder Jenni, Uli und Heini Bütler sowie an deren Vetter Welti Bütler aus der Stadelmatt. Zwei Jahre später erfolgte ein weiterer Verkauf von Besitzungen Hartmanns und Götz’ II. an 50 Hünenberger Bauern. 


1416
Diese Stammväter der Gemeinde Hünenberg bezeichnet man somit als «Genossen». Sie schlossen am Sebastianstag mit der Stadt Zug einen Burgrechtsvertrag ab, der bis zur französischen Revolution die Hauptgrundlage des politischen Gemeindelebens blieb. Die Genossen anerkannten die Zuger als ihre Herren unter Beibehaltung der bisherigen Freiheiten, Rechte und Gewohnheiten, hatten aber auch das Recht, einen selbst erwählten Zuger Bürger als Obervogt zu erbitten. Gemeinsam mit ihm bestimmten sie die Geschicke der Gemeinde. Hünenberg war daher eine bevorzugte Vogtei der Stadt Zug. Später in Hünenberg Wohnsitz Nehmende bezeichnete man als Beisassen, die kein Stimm- und Wahlrecht besassen. Diese Ordnung galt bis 1798. 


1475
Die vom süddeutschen Baumeister Hans Felder im Auftrag der Stadt Zug erbaute Kirche St. Wolfgang wurde vom Konstanzer Bischofsvikar Zehnder geweiht. St. Wolfgang entwickelte sich zu einem viel besuchten Wallfahrts- und Pilgerort. 


1486
Das ausserordentlich reich verzierte Chorgestühl von Meister Ulrich von Rosenstain fand anlässlich der Weihe des vierten Altars in St. Wolfgang seinen Standort. 


1495
Am viel begangenen Handelsweg von Luzern nach Zürich entstanden in St. Wolfgang zwei Herbergen. Auf eine geht das heutige Rössli zurück. 


1496
Das einzigartige Sakramentshäuschen von Ulrich von Rosenstain wurde an der nördlichen Chorwand eingebaut. 


1507
In St. Wolfgang fand das erste Innerschweizerische Schützenfest statt. Es dauerte mehrere Tage. Geschossen wurde auf frei hängende Scheiben aus 240 Schritt Entfernung. Im Berner Staatsarchiv befindet sich noch das Einladungsschreiben an die Berner Schützen. 


1512
An der grossen Söldnerlandsgemeinde in St. Wolfgang wurde beschlossen, im Dienste des Papstes gegen den französischen König Ludwig XII. in den Mailänderkrieg zu ziehen. 


1539
Das Gesellenhaus Wart wird als neu gebaut erwähnt. Es stand 30 m südlich vom heutigen Standort. 


1627
Bei einem schweren Fährunglück - eine überladene Fähre kenterte - ertranken 40 Hitzkircher Pilger in der Reuss. Sie befanden sich auf der Heimreise von ihrer Wallfahrt nach Einsiedeln, 


1641
Die Stadt Zug errichtete bei Sins eine gedeckte Holzbrücke, die den Fährdienst ablöste. Einerseits bildete dieser Brückenkopf einen wichtigen strategischen Punkt, anderseits diente die neue Brücke auch wirtschaftlichen Erwägungen, und nicht zuletzt wollte man weiteren Fährunglücken vorbeugen. Für die Überquerung der Brücke musste ein Brückenzoll entrichtet werden. Für den ersten Zolleinnehmer erstellte die Stadt Zug ein Zollhaus. 


1664
Das Gemeindelibell, ein Buch, in dem die Rechtsgrundlagen der Gemeinde geregelt waren, wurde neu angefertigt. Der stattliche Pergamentband liegt im Archiv der Bürgergemeinde Hünenberg. 


1684
Die Wart wurde am jetzigen Standort errichtet. Sie diente als Gerichts- und Rathaus, denn hier verhandelten der Untervogt und die vier gewählten Vertreter von Hünenberg, Vierer genannt, mit dem Zuger Obervogt, und es wurde auch Gericht gehalten. Zudem diente die Wart als Versammlungsort. 


1686
Bau des Schützenhauses gegenüber der Wart. 


1694
Gründung der Hünenberger Schützengesellschaft. Sie gilt als ältester Verein unserer Gemeinde. 


1702
An Maria Lichtmess zerstörte eine Feuersbrunst die Wart. Dabei wurden verschiedene Dokumente und Schriften vernichtet. Schon ein Jahr später war die Wart wieder aufgebaut. 


1712
Der Platz östlich der Wart wurde mit acht Linden genau in einem Viereck eingefasst. Er wurde somit Lindenplatz genannt. Weil auf diesem Platz die Hünenberger ihrem Obervogt jeweils den Treueid schworen, hiess er auch Schwörplatz. Hier wurden zu Vogteizeiten ebenfalls junge Hünenberger unter der Anleitung eines Zuger Offiziers in der Waffenhandhabung ausgebildet. 


1718
Das Zollhaus bei der Reussbrücke wurde neu erstellt. 


1760
Gerichtsschreiber Joan Adam Gretener richtete in der Wart erstmals eine Schule ein. 


1762
Bau der ersten Weinrebenkapelle anstelle eines Feldkreuzes. Sie wurde wenige Jahre später vergrössert. 


1798
Am 11. Februar 1798 gewährte die Stadt Zug ihren Vogteien, somit auch Hünenberg, die Freiheit.
Am 29. April raubten die einfallenden Franzosen die Wart aus. Das Silbergeschirr und verschiedene Dokumente gingen verloren. Darauf folgte bis 1801 eine lange Zeit der Besetzung durch französische Soldaten und deren Einquartierungen, was viel Leid und Not verursachte. Allein in den Gemeinden Cham und Hünenberg waren 23'744 Mann und mehr als 3'000 Pferde einquartiert.
Gemäss der helvetischen Verfassung gingen die neuen politischen Gemeinden aus den Kirchgemeinden hervor. Aus diesem Grund bildeten Cham und Hünenberg eine gemeinsame Munizipalität. 


1799
In einer am 1. April durchgeführten Abstimmung entschied sich Hünenberg mit grosser Mehrheit für die Trennung von Cham.
Franz Basil Gretener wurde erster Gemeindepräsident der selbstständigen Gemeinde Hünenberg. 


1809
Die alte Holzbrücke über die Reuss bei Sins wurde restauriert. 


1816
Die Genossen und die Beisassen beendeten einen jahrzehntelangen Streit um Gleichberechtigung und bildeten in der Folge gemeinsam die Korporation Hünenberg. Die Wart, ehedem Besitz der Genossen, wurde dabei zum Korporationsgut.
Die weltweiten Missernten brachten auch Hünenberg ein katastrophales Hungerjahr. 


1818
Der vom Zuger Historiker Dr. Franz Karl Stadlin herausgegebene erste Band der «Topographie des Kantons Zug» war vollständig der jungen Gemeinde Hünenberg gewidmet. 


1822
Einrichtung eines Armenhauses in der Langrüti. 


1847
Um den Sonderbundstruppen von General Dufour den Einmarsch in den Kanton Zug zu verwehren, wurde das rechtsufrige Joch der Reussbrücke bei Sins gesprengt. 


1852
Der gesprengte Teil der Reussbrücke wurde neu erstellt. 


1860
Letzter Maitlimarkt auf der Reussbrücke. Neben dem Marktgeschehen im Mai wurden oft auch Dienstboten für die Höfe der Umgebung gedungen. Deshalb der Name «Maitlimarkt». 


1861
Das Primarschulwesen wurde Sache der Gemeinde Hünenberg mit den zwei Schulkreisen Matten und Ehret, wo jeweils ein Lehrer unterrichtete. Die Gemeinde erstellte zwei Schulhäuser. 


1874
Entstehung der Einwohnergemeinde Hünenberg. 


1880
Familie Josef Luthiger-Stocker eröffnete in Hünenberg die erste Gemischtwarenhandlung. 


1881
Bau der Eisenbahnbrücke bei Meisterswil. 


1896
Im Gasthaus Degen wurde die erste Telefonsprechanlage in Hünenberg installiert.

Weitere Informationen

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