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Zuger Klimaweg Stationen

Denkanstösse an 10 Stationen

Der Klimaweg führt Sie über 10 Stationen einmal rund um den Gottschalkenberg. Jede Station geht das Thema Klimawandel aus einer anderen Perspektive an, liefert Informationen und Denkanstösse. Der Klimaweg will weder belehren noch Angst schüren. Wer ihn geht, soll daraus Kraft und Vertrauen schöpfen.

Wollen Sie mehr über die einzelnen Stationen erfahren, wählen Sie eine Station in der Liste aus.

Bild Legende:
Strecke des Zuger Klimaweges

Station 1

Der Klimawandel – das bin ich!

Sie befinden sich hier am Start des Zuger Klimaweges; oder am Ende, je nachdem, welche Richtung Sie eingeschlagen haben. Der Rundweg führt über insgesamt 10 Stationen durch den Wald. Sie alle befassen sich mit den Chancen und Herausforderungen des Klimawandels. Diese können, wenn wir sie sportlich nehmen, durchaus lustvoll und wertvoll sein. Und sie erinnern uns daran, dass wir es sind, die den Lauf der Dinge ändern können. Ganz im Sinne von Mahatma Gandhis berühmtem Zitat: «Sei selbst der Wandel, den du in der Welt zu sehen wünschst.»

Station 2

Dem Wasser lauschen

Wasser rieselt, tröpfelt, gurgelt, sprudelt, rauscht und tost.

Wasser ist Leben.

Gerät der Wasserkreislauf jedoch aus dem Gleichgewicht, drohen Dürren oder Überschwemmungen. Noch bleiben Extreme in der Schweiz selten. Anderswo hingegen macht zu viel oder zu wenig Wasser ganze Landstriche unbewohnbar und zwingt jedes Jahr Tausende von Menschen in die Flucht. Der Klimawandel verschärft diese Problematik zusätzlich.

Auch dieses Bächlein trocknet in der Sommerhitze regelmässig aus.
Wasser rieselt, tröpfelt, gurgelt, sprudelt, rauscht und tost – hier können Sie dem Wasser lauschen. Nehmen Sie einen Stecken und halten Sie das eine Ende ans Ohr, das andere ins Bächlein. Hören Sie, wie sich das Lebenselixier seinen Weg durchs Bachbett sucht?

Station 3

Perspektiven wechseln

Die Familie Blattmann bauert schon seit drei Generationen auf dem Gottschalkenberg. Pius Blattmann, der den Hof heute leitet, stellt fest, dass sich die Bedingungen für das Arbeiten und Leben mit der Landwirtschaft im Vergleich zu früher geändert haben:

«Die extremen Wetterereignisse wie heftige Stürme oder Hagelschlag sind zahlreicher geworden. Auch die Gewitter. Das Wetter prägt dann das ganze Jahr. Letztes Jahr (2013) zum Beispiel dauerte der Winter bis Ende Mai, der Sommer war nass, und der erschon am 10. Oktober. So gab es weniger Futter für die Tiere, und die Kühe waren weniger lange draussen. Dieses Jahr (2014) ist es umgekehrt: Es wurde viel zu früh warm. Niemand weiss, was dieses Jahr bringen wird. Klar gibt es auch die guten Jahre, und unter dem Strich gleicht es sich wahrscheinlich aus. Aber die Tatsache bleibt, dass ich als Landwirt total abhängig bin von der Natur, vom Wetter, schlussendlich vom Klima, und dass ich mich jeden Tag von Neuem auf das einstellen muss, was halt kommt. Zu planen ist sehr schwierig geworden.»

Station 4

Neue Gleichgewichte finden

Das «ökologische Gleichgewicht», das viele gefährdet sehen, ist eigentlich ein Unruhezustand. Denn stabil und konstant ist in der Natur nur eines: die fortlaufende Veränderung. Seit Jahrtausenden spielen Wachstum und Entwicklung, Vergehen und Abbau harmonisch zusammen. Gleichgewichte geraten in Bewegung, um sich anderso wieder zu finden.

Der Klimawandel prüft die natürlichen Gleichgewichte. Es liegt an uns, Zeit zu gewinnen, damit sich neue ab und zu innehalten, um in unserem hektischen Alltag einen Ausgleich zu schaffen. Oder um einen Schritt weiterzugehen, wie Sie es selbst ausprobieren können, wenn Sie vorsichtig versuchen, unsere Riesenwippe in ein neues Gleichgewicht zu balancieren. Sie werden bestätigen können, was schon Albert Einstein erkannte:

«Das Leben ist wie Fahrradfahren: Man muss in Bewegung bleiben, um sein Gleichgewicht zu halten.»

Station 5

Land unter

England, Februar 2014. Zwei Monate lang führten WinterStromausfällen und Überschwemmungen in Südengland und Wales. Tausende Häuser standen während Wochen unter Wasser. Menschen verloren ihr ganzes Hab und Gut, es entstanden Schäden in Milliardenhöhe.

Wenn die Natur richtig zuschlägt, sind wir ihr ausgeliefert. Hier auf dem Gottschalkenberg zeigt die Natur ihre Kraft vor allem mit starken Winden und heftigen Regenfällen, welche die Hänge ins Rutschen bringen könnten, würden diese nicht durch die Wurzeln der Bäume stabilisiert.

Um uns gegen NaturSchutzwälder, schichten Sandsäcke auf, bauen Mauern gegen Flutwellen, Verbauungen gegen Lawinen und Erdrutsche, Deiche gegen Hochwasser.

Auch der Gottschalkenberg ist voller Schutzbauten: Bunker aus der Zeit des Réduits. Heute stehen sie leer. Denn den Bedrohungen, denen wir heute ausgesetzt sind, können wir nicht mit dem Rückzug in einem Bunker entgehen.

Station 6

Auf Umwegen zum Ziel

Das Labyrinth gehört zu den ältesten kulturellen Schätzen der Menschheit. Es ist ein Symbol für den Weg des Menschen nach innen und wieder zurück in die Welt. Der Weg durchs Labyrinth ist vorgezeichnet, aber keineswegs gradlinig. Sie umkreisen auf Ihrem Weg in die Mitte Ihr Ziel, geraten auf Abwege, werden gezwungen, eine andere Richtung einzuschlagen. Schliesslich erreichen Sie in der Mitte die Quelle Ihrer eigenen Kraft und spüren vielleicht die Kraft der Erde.

Dann machen Sie sich wieder auf den Weg zurück, mit einer neuen Sichtweise und einem veränderten Selbstverständnis.

Ist es nicht genau das, was wir brauchen, um auf eine Herausforderung wie den Klimawandel zu reagieren?

Station 7

Kleine, weite Welt

Der Klimawandel hält sich nicht an Grenzen. Kluge Gedanken glücklicherweise auch nicht. Lassen Sie sich inspirieren von Weisheiten aus aller Welt.

Station 8

Weg mit den Mauern!

Hier steht eine Holzbeige mit einem Loch – ungewohnt. Wir schauen hindurch und sehen, was wir ohne Guckloch nicht sehen könnten. Die Holzbeige bildet eine Mauer. Und Mauern halten uns auf – normalerweise. Wenn wir vor Mauern stehen, kehren wir um – normalerweise.

Herausforderungen wie der Klimawandel stehen vor uns wie Mauern. Wir können aufgeben und umkehren. Wir können der Mauer entlang laufen und hoffen, dass sie irgendwann irgendwo endet. Die Kräftigen unter uns können versuchen, darüber zu klettern. Die Weitsichtigen aber verschaffen sich einen Durch-Blick und erkennen, dass hinter der Mauer eine neue Welt mit neuen Möglichkeiten liegt.

Im Kanton Zug zum Beispiel könnte man bereits heute den gesamten Wärmebedarf mit erneuerbaren Energien aus Sonne, Boden, Luft, Holz und Wasser decken. Eine Utopie? Produziert man Wärme nicht mit Erdöl oder Erdgas – normalerweise?

Wenn die Mauer erst einmal aus unseren Köpfen verbannt ist, liegt die Lösung oft ganz nah.

Station 9

Uns gibt es erst seit zwei Zentimetern

Heute vor etwa 14 Milliarden Jahren nahm alles, was uns bekannt ist, mit dem Urknall seinen Anfang.

Auf den nächsten 500 Metern können Sie die Erdgeschichte vom Urknall über das Auftauchen der ersten Lebewesen bis heute erleben, beziehungsweise er-gehen. Der Mensch taucht erst ganz, ganz am Schluss auf.

Station 10

Eine innige Beziehung

Wald und Klima sind untrennbar verknüpft und wachsen angepasste Waldgesellschaften, hier im gemässigten Klima zum Beispiel ein Nadelmischwald.

Nimmt die Waldfläche ab, verändert sich auch das Klima. Deshalb werden die Schweizer Wälder seit mehr als 100 Jahren nachhaltig bewirtschaftet. Das heisst, dass nur so viel Holz geerntet wird, wie im gleichen Zeitraum nachwächst.

Verändert sich umgekehrt das Klima, verändert sich auch die Zusammensetzung der Waldgesellschaft. Geschieht dies – wie schon oft in der Erdgeschichte – über sehr lange Zeiträume, passen sich die Baumarten langfristig an. Bei der momentan schnell ablaufenden Klimaerwärmung kann die Waldentwicklung der einheimischen Baumarten jedoch schlecht mithalten. Ihre Vitalität nimmt wegen steigender Temperaturen und veränderten Niederschlagsverhältnissen ab.

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