SCHUPA - Tag der Oberstufe Risch-Rotkreuz

Am Dienstag, 14. Mai strebten 250 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Risch-Rotkreuz und ihre Lehrpersonen zum SCHUPA-Tag in den Dorfmattsaal. Das Schulparlament (SCHUPA) hatte diesen Anlass zu den Themen Diversität und Sucht initiiert und selbstverantwortlich organisiert. Schulleiter Stefan Grolimund und die SCHUPA-Präsidentin, Schülerin Samira Peter, begrüssten die Anwesenden. Sie erklärten, wie die Planung dieses Tages abgelaufen war und wie die Schülerinnen und Schüler des Schulparlaments ihre unzähligen Ideen in die Realität umsetzen konnten. Dabei wurden sie tatkräftig von Markus Kaufmann (Schulsozialarbeiter) und Janine Bürgi (Lehrperson) sowie von diversen anderen Lehrpersonen unterstützt. Alle beteiligten Personen haben dabei enorme Arbeit für diesen Anlass geleistet. Dafür durften sie einen herzlichen Applaus entgegennehmen.
Der Tag gliederte sich in drei unterschiedliche Abschnitte.
Im ersten Teil zum Thema «Drogenkonsum und Sucht» referierte Olivier Favre, Leiter der Fachabteilung Kinder- und Jugendgesundheit des Amtes für Gesundheit. In einem spannenden Vortrag erläuterte er viele Aspekte von Sucht, deren mögliche Ursachen, die Rolle der Gesellschaft, was die Sucht im Gehirn macht und was eine Sucht für soziale Auswirkungen hat. Nach diesem Input strömten die Jugendlichen mit ihren Lehrpersonen zusammen, um über das Gehörte zu reflektieren und mögliche Fragen zu stellen. Es war interessant zu erleben, was den Mädchen und Jungs vom Vortrag geblieben ist.
Der zweite Teil des Morgens fesselte die Anwesenden ausserordentlich: ein Podiumsgespräch, geleitet von Dilara Kaba aus dem SCHUPA. Ihre Lebensgeschichten erzählten uns *Hans der seine Alkoholsucht überwunden hat, sowie *Samuel, ein ehemaliger Spielsüchtiger. Hans berichtete über sein Leben, wie er als Alkoholiker täglich bis zu 12 Flaschen Bier getrunken und jahrelang in dieser Abhängigkeit gelebt hatte, wie ihn ein Brief seiner Tochter wachrüttelte und er sich zu einem Entzug entschliessen konnte. Berührend seine Erzählungen, wie er den Ausstieg trotz mehrerer Rückschläge geschafft hat. Hans ist stolz darauf, dass er jetzt «trocken» ist, nicht mehr lügen muss und ruft auf, dass alle aufpassen sollen, damit nichts zur Gewohnheit wird. Samuel wurde vor einem Jahr aus der Klinik entlassen, wo er wegen seiner Spielsucht war. Nach anfänglichen Erfolgen beim Online-Casino geriet er in eine krankhafte Sucht nach Erfolgserlebnissen. Der Wendepunkt in seinem Leben kam, als er merkte, dass er sich selbst immer belog und er anfing ehrlich und achtsam zu sein. «In der Sucht verpasst du dein Leben!» Diese Aussage hat alle sehr berührt. Geduldig und präzis beantworteten die Gäste nun die zahlreichen Fragen des interessierten Publikums.
Für den dritten Teil am Nachmittag kamen die Schülerinnen und Schüler in ihren gewählten Workshops zusammen. Diese Programme wurden jeweils durch ein SCHUPA-Mitglied organsiert, das heisst, diese mussten alle Kontakte selber knüpfen und die Inhalte festlegen. Sie durften sich eine Ansprechperson suchen, welche sie durch ihr Programm begleiten sollte. So entstand eine grosse Palette von interessanten Angeboten: Sexuelle Orientierung: Queer; Menschen mit Beeinträchtigen: Spielnachmittag im Heilpädagogischen Zentrum Hagendorn oder Alltag einer Blinden; Sucht und Armut: Besuch der GasseChuchi Luzern und Mein Bruder war süchtig; Religionen: Besuch einer Moschee und Rassismus und Religionen sowie Gespräche mit jüdischen Studierenden; Kulturelle Unterschiede: Treffen mit einer Integrationsklasse und Kulturelles Essen kochen; Randständige: Leben im Gefängnis. Die Workshops wurden durch Fachpersonen geleitet und von Lehrpersonen begleitet.
Drin Ramadani vom SCHUPA wählte sich als Ansprechperson nicht eine Lehrperson, sondern Patrick Bütikofer, den Fachmitarbeiter Gemeinwesenarbeit des Teams «Generationen und Gesellschaft». Patrick Bütikofer schätzt diese Zusammenarbeit mit der Schule sehr. Das Thema «Leben im Gefängnis» erwies sich aber als nicht so einfach. Durch Beziehungen konnte glücklicherweise jemand gefunden werden, welcher Lebenserfahrungen mit Gefängnisaufenthalten gemacht hatte und davon berichten mochte. Die Workshops stiessen bei den Jugendlichen auf reges Interesse und öffneten bei so vielen die Augen.
*Namen geändert.
Für die Schulen Risch: Doris Wismer
Für weitere Auskünfte steht Ihnen zur Verfügung:
- Stefan Grolimund, Schulleiter, Telefon: 041 798 18 31, E-Mail: stefan.grolimund@schulenrisch.ch