Wenn 100-jährige Mehlsiebe plötzlich singen: Die historische Sammlung Risch wird zum Klingen gebracht
Ab Ende Mai lässt sich die historische Sammlung Risch mit allen Sinnen erleben: Dank dem Klangkünstler-Duo «bittelangsam» werden die historischen Objekte aus dem Schaudepot zum Klingen gebracht. Mit der Überführung in eine akustisch erfahrbare Installation schafft die Gemeinde Risch einen neuen, spannenden Blick auf ihre Objektsammlung.
«Unsere Sammlung soll nicht nur bewahren, sondern immer wieder auch zum Denken anregen und überraschende Perspektiven bieten», erklärt die Kuratorin der historischen Sammlung Risch, Iris Blum. Deshalb hat sie die beiden Schweizer Klangkunstschaffenden Andrea Züllig und Heiko Schätzle, bekannt als Duo «bittelangsam», eingeladen, sich mit den Exponaten des Schaudepots der Gemeinde Risch auseinanderzusetzen Die einzige Vorgabe: Die Arbeit musste mit Objekten aus der Sammlung erfolgen. «Dank der Intervention der beiden ist ein spannender Resonanzraum entstanden, in dem Geschichte nicht nur sichtbar, sondern auch hörbar wird.»
Die Käseharfe klingt fein – und der Weizen?
«bittelangsam» arbeitet gerne an der Schnittstelle zwischen bildender Kunst und experimenteller Musik. Das Sound-Duo hat Objekte aus den Regalen des Schaudepots entfernt und entgegen klassischen Ordnungskriterien neu zusammengestellt. Entsprechend heisst ihr Projekt auch «umsortiert». Durch die Umplatzierung der teilweise mehr als 100 Jahre alten Gegenstände sind neue Nachbarschaften und damit eine abstrakte Skulptur entstanden. Aus dieser haben Züllig und Schätzle in einem zweiten Schritt eine Klanglandschaft geschaffen. Dabei haben sie die Eigenschaften der Exponate auf ihre Tonalität überprüft und danach Klänge aus den historischen Objekten extrahiert, aufgenommen und elektronisch verarbeitet. «Die Vorratsdosen oder Käseharfe kommen beispielsweise fein und zart zum Klingen», verrät Iris Blum schmunzelnd. Und wie ist es mit dem Mehlsieb? Das werde unter anderem von den Kunstschaffenden anlässlich der Vernissage am 24. Mai 2025 in der Bibliothek persönlich preisgegeben. «Sie werden uns dabei auch verraten, ob Weizen oder Popcorn in der Testreihe besser abgeschnitten hat und welches Getreide auf dem Sieb aufgrund der elektronischen Schwingungen tanzt.»
Weitere Informationen zur historischen Sammlung Risch finden sich auf: Historische Sammlung Risch
Infos zum Künstlerduo auf bittelangsam.ch
Veranstaltungshinweis | Termine: Vernissage: Samstag, 24. Mai 2025, 14.00 bis 17.00, Bibliothek, Meierskappelerstrasse 9, Rotkreuz Anschliessend ist die Ausstellung offen für Interessierte jeweils am Mittwoch, 14.00 bis 17.00 oder 20.00 Uhr: Mittwoch, 28. Mai 2025, 14.00 – 20.00 Uhr Zusätzlich: |
Für Rückfragen:
Schulen Risch, Abteilung Bildung und Kultur: Philipp Suter, 041 798 09 20,
philipp.suter@schulenrisch.ch (Donnerstag, 15. Mai, 14.00 – 17.00 Uhr)