Navigieren auf Landwirtschaftliches Bildungs- und Beratungszentrum LBBZ Schluechthof

Inhaltsnavigation auf dieser Seite

Navigation

So verdirbst du Schadinsekten den Appetit auf deine Kulturpflanzen

Artikel 6

Ein einfacher Weg, den Gesundheitsgrad einer Pflanze festzustellen, geht über die Untersuchung der Zuckerkonzentration des Blattsaftes (Brix) mittels Refraktometer. Je intensiver eine Pflanze Photosynthese betreibt, desto mehr Zucker ist in ihrem Gewebe enthalten, und desto höher sind die Brix-Werte der Blätter. Diese liegen meist zwischen 0 und 20 Brix.

Laut Insektenforscher Dr. Tom Dykstra korreliert der Brix-Wert nicht nur mit der Pflanzengesundheit, sondern auch mit Insektenbefall. Denn Insekten können (mit Ausnahme der nektarfressenden Insekten) nur Dinge verdauen, die für Menschen ungeniessbar oder ungesund sind sowie niedrige Brix-Werte aufweisen: Nährstoffarmes, Überreifes, Verletztes, Krankes oder Totes.

Gemäss Dr. Dykstra ist eine Pflanze bis 7 Brix schwach und abhängig von Dünger und Pestiziden. Ab 8 Brix gilt eine Pflanze als relativ gesund, doch erst ab 12 Brix als wirklich nährstoffreich und für den menschlichen Verzehr geeignet (so dass es die Bezeichnung «Lebens-Mittel» verdient). Solch vitale Kulturpflanzen sind jedoch selten; rund 75% unserer täglichen Nahrung weist Werte zwischen 3 und 7 Brix und ist somit nährstoffarm.

Blattläuse lieben solch niedrige Blattsaftwerte unter 6–8 Brix und breiten sich dann gerne aus. Saugende Insekten wie Zikaden meiden Pflanzen ab Werten von 7–9 Brix, beissende Insekten wie Käfer ab etwa 9–11 Brix und Heuschrecken ab 10 Brix. Nährstoffreiche Pflanzen mit Brix-Werten von über 12 können von Insekten nicht mehr verdaut werden und werden daher auch nicht befallen.

Die Frage ist nun: Wie erreiche ich, dass die Brix-Werte meiner Kulturpflanzen steigen?

Ein dauerhaft hoher Brix-Wert kann nur durch gut funktionierende Lebensprozesse in einem biologisch aktiven Boden erreicht werden. Pestizide, NPK-Dünger und Nährsalze sollten minimiert werden, da sie die Bodenbiologie dezimieren und zu Zwangsernährung (Verwässerung) der Pflanzen führen, was den Brix-Wert senkt. Mit Wissen, Übung und Sorgfalt lässt sich in jedem Anbausystem eine gesunde Bodenbiologie etablieren – durch Integration von vielfältigen Untersaaten und Gründüngungen, Einsatz von Kompost und aufbereiteten Hofdüngern sowie weiteren regenerativ wirkenden Massnahmen.

Ein ausführlicherer Beitrag zum Thema findet sich hier.

Brix
Bild Legende:

Weitere Informationen

hidden placeholder

behoerden

Fusszeile

Deutsch