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31.10.2022

Beratung als Berufung – 7 Fragen an Olivia Ott Hari

31.10.2022
7 Fragen an Olivia Ott Hari

In der Rubrik «7 Fragen an» stellen sich Menschen rund um die Zuger Schulen den Fragen von www.schulinfozug.ch. Einige Fragen drehen sich um die individuellen Aufgaben, einige Fragen sind in allen Interviews die gleichen. Diesmal mit Olivia Ott Hari*, seit dem 1. November 2022 Leiterin des Berufsinformationszentrums Zug (BIZ).

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Bild Legende:

Warum braucht es auch im Zeitalter von IT und Online ein physisches BIZ?
Heute sind fast alle Informationen rund um Beruf und Laufbahn online auffindbar. Tatsache ist aber, dass der persönliche Kontakt und etwas «in der Hand zu haben» nach wie vor für viele wichtig ist. Vor Ort im BIZ erhält man niederschwellig einen guten Überblick, kann mit einer Fachperson erste Fragen klären, bekommt Hinweise für die weitere Recherche beziehungsweise den nächsten sinnvollen Schritt. So verliert sich niemand in der digitalen Informationsflut und bekommt mit Brückenmedien einen Zugang zu digitalen, neutralen, aktuellen und falls erwünscht auch physischen Informationen. Diese Punkte sind insbesondere für Personen mit mangelnden Deutschkenntnissen, Unkenntnis des Schweizer Bildungssystems oder für Personen, welche nicht digitalaffin sind, sehr wertvoll. Nicht zuletzt ist es in der schnell wandelnden Arbeitswelt für jeden von uns wichtig, seine Laufbahn bewusst zu gestalten. Ein physisches Angebot erinnert die Zugerinnen und Zuger daran und unterstützt sie bei der persönlichen Laufbahngestaltung.

Wie kommt man von vagen Ideen und Wünschen zu einer klaren Vorstellung in Sachen Beruf und Laufbahn?
Die Wege dazu sind individuell. Grundsätzlich illustrieren die 5 Schritte der Berufswahl (unten) sowie Laufbahnplanung (Link) den Prozess sehr gut, sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene:

  1. «Ich lerne mich selber kennen»
  2. «Ich lerne die Berufswelt kennen»
  3. «Ich vergleiche mich mit der Berufswelt»
  4. «Ich erkunde Berufe (bzw. konkrete Ideen) und entscheide»
  5. «Ich verwirkliche meine Entscheidung»

Steht jemand bei einem Schritt an, kann jederzeit Unterstützung beim BIZ geholt werden: Durch einen Besuch in der Infothek, ein Gespräch in der Schulhaussprechstunde oder eine persönliche Beratung inklusive Tests.

Welche drei Begriffe beschreiben dich am besten?

  • Offen – ich lerne gerne Neues und insbesondere Menschen kennen.
  • Zuverlässig – nebst Abwechslung und Neuem achte ich auch auf Verlässlichkeit und versuche, das mir entgegengebrachte Vertrauen zu erfüllen.
  • Pragmatisch – ich stehe mit beiden Füssen auf dem Boden und habe den Kopf voller Ideen und Pläne. Es liegt mir, aus jeder Situation das möglichst Beste für alle Beteiligten zu erreichen.

Was war als Kind dein Traumberuf?
Viele verschiedene Berufe, von Zimmerin über Polydesignerin 3D, Ergotherapeutin, Betagten-Betreuerin bis zur Zeichnungslehrerin. Effektiv gelernt habe ich dann Hochbauzeichnerin (heute Zeichnerin EFZ Architektur). Den Beruf empfahl mir die Berufsberaterin aufgrund meiner Schulnoten und die Lehrstelle war schnell gefunden. In der Lehre fehlte mir zunehmend der Kontakt zu Menschen, weshalb ich später Arbeits- und Organisationspsychologie und Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung studierte – auch eine praxisnahe Tätigkeit, aber mit Menschen.

Mit wem würdest Du gerne einmal einen Monat lang tauschen?
Grundsätzlich bin ich sehr happy mit dem was ich mache.  Wenn ich aber tauschen müsste, würde ich gerne einen Monat als Projektleiterin in der praktischen Entwicklungs- oder Katastrophenhilfe arbeiten und so einen Einblick in eine andere Kultur erhalten und gleichzeitig etwas Sinnvolles tun.

An welche Lehrperson erinnerst du dich gerne und warum?
Ich hatte fast nur gute und engagierte Lehrpersonen. Am meisten geprägt hat mich meine Deutschlehrperson der technischen Berufsmaturität. Sie hat mich herausgefordert und ermutigt, die Maturität für Erwachsene zu absolvieren. Dieser Weg hat meinen Lernhunger befriedigt und mir eine völlig freie Studienwahl ermöglicht.

In welchem Beruf arbeiten die glücklichsten Menschen?
Es sind nicht die Berufe mit dem höchsten Einkommen. Einen Beruf, den man mit Freude ausübt, wo man sich als Person und seine Stärken einbringen kann, trägt viel zum Glück bei. Auch eine gewisse Abwechslung und ein stimmiges Arbeitsumfeld sind zentrale Aspekte. Für einige ist auch das Gefühl, «berufen» zu sein oder einen Sinn in der Arbeit zu sehen, sehr wichtig. Nebst dem sollte das Einkommen natürlich die Lebenshaltungskosten decken. Es wundert daher nicht, dass bei verschiedenen Umfragen Gärtnerinnen und Floristen neben den Medizinern und Rechts-Wissenschaftlerinnen erscheinen. Auch wenn sie sich im Gehalt wesentlich unterscheiden, erfüllen sie viele der oben genannten Punkte. Übrigens rangiert in vielen Umfragen der Lehrerberuf auch in den Top-Ten der «glücklichsten Berufe».


*Olivia Ott Hari ist seit diesem November die Leiterin des Amts für Berufsberatung. Sie bringt mehrjährige Erfahrung als Berufs-, Studien und Laufbahnberaterin und als Führungsperson aus der Stadt Zürich mit. Sie kennt als ursprünglich ausgebildete Hochbauzeichnerin und Psychologin (Uni Fribourg), mit diversen Weiterbildungen, die Durchlässigkeit des Bildungssystems aus eigener Erfahrung. Sie wohnt in der Stadt Zürich, ist verheiratet und hat drei Söhne (14, 12 und 10 Jahre, der älteste hat soeben seine Lehrstelle als Physiklaborant gefunden).    

BIZ Berufsinformationszentrum Zug: Unser Ziel ist es, Ihre berufliche Zufriedenheit zu fördern - mittels persönlichen Beratungen, fundierten Informationen und weiteren Angeboten. Wir stehen Jugendlichen und Erwachsenen bei der Laufbahngestaltung zur Seite. Sie können auf unser professionelles Engagement zählen - bei Bildungsübergängen und beruflichen Veränderungen.

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