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27.10.2023

Das Mittelalter - 7 Fragen an Myriam Kaervas

27.10.2023
7 Fragen und 7 Antworten zum Thema Mittelalter, mit Myriam Kaervas.
Myriam Kaervas - Leiterin Bildung und Vermittlung
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In der Rubrik «7 Fragen an» stellen sich Menschen rund um die Zuger Schulen den Fragen von www.schulinfozug.ch. Einige Fragen drehen sich um die individuellen Aufgaben, einige Fragen sind in allen Interviews die gleichen. Diesmal mit Myriam Kaervas, Leiterin für Bildung und Vermittlung im Museum Burg Zug. Die Burg Zug verfügt über Vermittlungsangebote für alle Schulstufen. Für Zuger Schulklassen kostenlos.

Frau Kaervas, auf der Homepage der Burg Zug sehen wir Sie mit einer Hellebarde in der Hand. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Waffen die Schülerinnen und Schüler nach wie vor faszinieren?
Ja, einen Grossteil von Schülerinnen und Schülern faszinieren Waffen auf jeden Fall. Viele sind auch bereits früh in ihrer Kindheit durch Geschichten, Märchen und Sagenwelten mit ihnen in Berührung gekommen und bewerten sie daher nicht zwangsläufig negativ. Kaum ein Held schafft es ohne Waffe, sein Abenteuer erfolgreich zu bestehen. Das absichtliche Verletzen anderer Menschen spielt dabei keine Rolle, es geht vielmehr um die Erfüllung einer Aufgabe oder «Mission», wie Schülerinnen und Schüler heute sagen würden. Genau hier setzen wir mit unserer Vermittlungstätigkeit an. Wir wollen veranschaulichen, welche Aufgaben und Pflichten ein Ritter im Mittelalter zu erfüllen hatte und welche Gefahren auf ihn lauerten. Dabei zeigen wir auch, welche Funktionen verschiedenen Waffen und der Schutzkleidung im Besonderen zukamen. Die vorhandene Faszination und Neugierde dient uns dabei als Ausgangslage, wir stellen sie nicht in Abrede.

Für welche anderen Geschichten interessieren sich Kinder und Jugendlich auch noch beim Blick in die Vergangenheit?
Objekte verraten uns ihre Geschichten, wenn wir sie gezielt befragen. Kinder und Jugendliche lassen sich sehr gerne für Geschichten begeistern, die an ihre eigene Lebenswelt anknüpfen und bei denen sie direkte Vergleiche anstellen können. Geschichten rund ums Essen, das Alltagsleben, Kleidung oder Hierarchien und Zwänge stehen dabei hoch im Kurs. Generell lässt sich aber die Brücke in die Vergangenheit besonders dann gut schlagen, wenn möglichst alle Sinne miteinbezogen werden und die jungen Besucherinnen und Besucher für einen klitzekleinen Moment in eine frühere Epoche eintauchen können. Dann ist das Interesse immer geweckt und der Blick in die Vergangenheit geschärft.    

MK
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Welche drei Begriffe beschreiben Sie am besten?
Direkt, professionell, herzlich.

Was war als Kind Ihr Traumberuf?
Ich wollte Pilotin bei der damaligen Swissair werden, worüber ich in der sechsten Klasse sogar einen Aufsatz schrieb. Diese Pionierinnen der Luftfahrt hatten mich ungeheuer beeindruckt. Nach der Sekundarschule besuchte ich dann die Verkehrsschule und atmete immerhin ein paar Jahre Kerosin-Duft bei der zivilen Flugsicherung am Flughafen Kloten. Während dieser Zeit absolvierte ich auch die Matura auf dem Zweiten Bildungsweg und begann im Anschluss mein Geschichts- und Germanistikstudium. Damit habe ich immerhin in unserer Familie eine Pionierrolle eingenommen.

Mit wem würden Sie gerne einmal einen Monat lang tauschen?
Die Frage wäre natürlich, ob der oder die andere ebenfalls mit mir tauschen möchte. Aber damit möchte ich wohl nur davon ablenken, dass mich diese Frage etwas überfordert. Kurz, ich weiss es nicht. Vorstellen könnte ich mir am ehesten eine Existenz hinter Klostermauern oder irgendwo in den Bergen auf einer Alp. Gerne nähme ich die Herausforderung an, mich ohne all die Ablenkungen des Alltags noch intensiver mit mir selbst auseinandersetzen und daran wachsen zu dürfen.

An welche Lehrperson erinnern Sie sich gerne und warum?
An meinen Mathematiklehrer an der Maturitätsschule für Erwachsene. Er machte zwar ständig Anspielungen auf meinen sehr mässigen Leistungsstand und sogar Statistik-Witze auf meine Kosten, aber er war empathisch und loyal. Werte, die mir bis heute beruflich wie privat sehr wichtig sind.

Liebe geht durch den Magen. Bieten Sie deswegen Mittelalter-Kochkurse für Schülerinnen und Schüler an?
Unser Ziel ist es, Geschichte erlebbar zu machen, und das, wenn immer möglich, mit allen Sinnen. Daher soll der Mittelalter-Kochkurs den 3. bis 6. Klässlern in erster Linie sinnliche Erfahrungen bieten. Dabei ist viel Leidenschaft im Spiel, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Getreu dem Motto «Die Arbeit kommt vor dem Vergnügen» muss zuerst Feuer geschlagen, geschält und geschnitten, gekocht und aufgetischt werden. Für viele sind das völlig neue praktische Erfahrungen, die ihnen einiges an Geduld und Ausdauer abverlangen.
Diese erlebnisorientierte Arbeitsweise ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern jedoch, in die Lebenswelt des Mittelalters einzutauchen. Ob Kochen über dem Feuer, der Nutzen und die Gefahren des Feuers, die Lebensmittelgeschichte oder auch die mittelalterliche Gesellschaftskunde, sie alle bieten Raum zum Ausprobieren und Anwenden. Damit erweitern Schülerinnen und Schüler unweigerlich ihre persönlichen Kompetenzen, indem sie ihre individuellen Sinnes- und Grenzerfahrungen machen, sich aber auch im Team organisieren und ihre Stärken und Schwächen gezielt einsetzen. Unsere Liebe zum Mittelalter geht zweifellos durch den Magen der Schülerinnen und Schüler!


Das Museum Burg Zug bietet ein umfassendes Vermittlungsangebot für alle Schulstufen. Für Zuger Schulklassen kostenlos. Alle Informationen finden sich auf der (Link:) Webseite der Burg Zug.

Impressionen aus der Zuger Burg

Ritterspiele Museum Burg Zug
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Kochen wie im Mittelalter Museum Burg Zug
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Weitere Informationen

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