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05.04.2022

Paracelsus erspüren – 7 Fragen an Erich Langjahr

05.04.2022
Paracelsus Ein Landschaftsessay von Erich Langjahr und Pirmin Meier

Am 14. April 2022 startet der Film (Link:) «Paracelsus Ein Landschaftsessay» in den Deutschschweizer Kinos. Am 12. April ist Vorpermiere in Zug. In diesem Film begibt sich Erich Langjahr zusammen mit dem Autor und Paracelsus-Biographen Pirmin Meier auf eine filmische Erkundungsreise auf den Spuren des landfahrenden Arztes Paracelsus aus Einsiedeln. Es ist ein Kinoerlebnis in Form eines dokumentarischen Essays. Mit diesem Link geht es zur Website mit allen Informationen. Aus Anlass der  Premiere hat www.schulinfozug.ch dem Zuger Regisseur und Drehbuchautor sieben Fragen gestellt. Ganz in der Tradition von «7 Fragen an...» drehen sich einige Fragen spezifisch um die Person und ihre Vorhaben, andere Fragen werden allen Interviewten gleich gestellt. Informationen zur Premiere in Zug finden sich unten.

EL
Bild Legende:

Herr Langjahr*, in Einsiedeln ist Paracelsus vor allem geboren worden. Dort steht ein Gedenkstein. Er sei, so steht auf dem Gedenkstein, nach einem faustischen Leben gestorben. Ist das so? 
Paracelsus und Johann Georg Faust aus Knittlingen waren Zeitgenossen. Sie standen sich sehr nahe in ihrem Weltbild als Alchemisten, Magier, Astrologen und Heiler. Die Elementargeister Lehre von Paracelsus inspirierte den jungen Goethe zu seiner Faust Tragödie.

Was war für Sie das Überraschendste an der Auseinandersetzung mit Paracelsus?
In den meisten meiner Filme erleben die Zuschauer eine bergige und ländliche Schweiz. Der landfahrende Arzt Paracelsus hat sich sehr mit dem ländlichen identifiziert, weswegen ihm Sympathien mit den aufständischen Bauern nachgesagt wurden. Auch ich habe mich sehr mit den Bauern beschäftigt. Im Jahre 1998 habe ich den Kinofilm „ Bauernkrieg" realisiert.  Paracelsus war selber ein Bergler. In einer seiner trotzigen Behauptungen erwähnt er: „Ich bin von Einsiedeln des Land's ein Schweizer, soll mir meine grobe Sprache niemand verargen.“ Für Paracelsus war die Rigi der heilige Berg der Schweiz. Da kommt mir Paracelsus sehr nahe in meinem Kinofilm „Mein erster Berg - Ein Rigi Film" aus dem Jahre 2012.

Welche drei Begriffe beschreiben Sie am besten?
Ich bin gerne dabei, wenn es etwas Interessantes zu sehen und zu erleben gibt. Ich suche den Reiz des Abenteuers.
Ich möchte am liebsten überall den Schleier lüften um hinter die Dinge zu sehen.
Im Weiteren bin ich ein Augenmensch und möchte das erlebte auch im Bild ausdrücken – der Sprache des Bildes.
Und letztlich ist mir der Humor sehr wichtig. Ich stelle mich zwar dem Ernst des Lebens. Es sind jedoch die Widersprüche, die Dialektik, die für mich das Leben lebenswerter machen. 

Was war als Kind Ihr Traumberuf?
Ich hatte nie einen spezifischen Traumberuf ausser vielleicht Lehrer. Mich hat allgemein das Naturwissenschaftliche und das Musische interessiert. Alles, was ich in Beziehung zu einer lebendigen Welt bringen kann. 

Mit wem würden Sie gerne einmal einen Monat lang tauschen?
Eigentlich mit niemandem. Ich bin mit mir zufrieden, sodass ich mit Paracelsus antworten möchte: „Wer in sich selber kann bestahn, gehöre keinem andern an.“

An welche Lehrperson erinnern Sie sich gerne und warum?
Ich hatte Glück mit meiner Lehrstelle am Organisch-Chemischen Institut der Universität Zürich bei Professor André Dreiding, dem Erfinder des Dreiding Stereo-Models, eines dreidimensionalen Molekular-Models. Er hat über meine schlechten Sekundarschulnoten hinweggesehen und mir trotzdem die Lehrstelle gegeben und er hat mir als Mensch eine Welt eröffnet, die mich geprägt hat.  

«Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist», so lautet der wohl berühmteste Ausspruch des Paracelsus. Welche Dosis von welchem Gift macht einen guten Film?
Die Zuschauer möchten mit ihrer eigenen Imagination im Kino beteiligt werden. Wenn ihnen alles vorgesetzt wird, bleibt kein Raum für eigene Erfahrungen. So wird der Film zu ihrem eigenen Film, in dem die Zuschauer ihre eigene moralische Position beziehen und eigenen Sinnzusammenhänge herstellen. 

PARACELSUS EIN LANDSCHAFTSESSAY, Vorpremiere | 108 Min. | empfohlen ab 12 Jahren

DI 12.04.
20:00, (Link:) Vorpremiere mit Q&A in Anwesenheit von Erich Langjahr und Pirmin Meier. Begrüssung durch Regierungsrat Stephan Schleiss.

Kino Seehof 1, Zug (041 726 10 01)

EL
Bild Legende:

* Erich Langjahr wurde 1944 in Baar (ZG) geboren. Seit 1971 ist er selbständiger Filmschaffender. Er hat neben vielen Kurzfilmen bisher zwölf abendfüllende Kinofilme realisiert. Erich Langjahr erhielt diverse nationale und internationale Auszeichnungen, unter anderen den Innerschweizer Kulturpreis, den Schweizer Filmpreis «Bester Dokumentarfilm» sowie die Goldene Taube des Internationalen Dokumentarfilmfestivals Leipzig.

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