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08.06.2024

Time to say good bye... für zwei

08.06.2024
Was waren besonders gute, die lustige und lehrreiche Momente? Zwei Rektoren treten ab und schauen zurück.
SBS
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Mit Erich Schönbächler* und Beat Schäli** gehen zwei prägende Zuger Rektoren. Der eine in den Ruhestand, der andere auf die Weiterreise. Unvergesslich zum Beispiel die Besuche mit dem Bildungsrat in Unterägeri und in Walchwil. Oder der Einsatz von Beat Schäli bis zuletzt als Koordinationsperson für Schülerinnen und Schüler aus dem Asyl- und Fluchtbereich. Für Ihre Arbeit sei beiden ganz herzlich gedankt. Nach speziellen Erlebnissen gefragt, war die Auswahl alles andere als einfach. Da Pensionierte bekanntlich am wenigsten Zeit haben, macht Erich Schönbächler den Anfang ;-)

ES
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Ein schönes Erlebnis
Wenn der Moment kommt, Abschied zu nehmen, ist es Zeit, zurückzublicken: auf die Jahre, die Herausforderungen, die Erfolge und die vielen unvergesslichen Begegnungen. Die vielfältigen Aufgaben eines Abteilungsleiters Bildung sind geprägt durch unterschiedlichste tägliche Herausforderungen, die implizit sowohl als herausfordernd wie auch als bereichernde Erlebnisse in Erinnerung bleiben werden. Diese prägten nicht nur meine Zeit als Rektor an der gemeindlichen Schule in Unterägeri, sondern zeigen auch, wie vielfältig und persönlich die Momente sind, die uns berühren und formen. Ich empfinde tiefe Freude und Zufriedenheit angesichts der zahlreichen Entwicklungen und Errungenschaften der letzten Dekade an unserer Schule. Diese Erfolge, wie der Neubau Acher Mitte, die Einrichtung der Lernlandschaft im Schönenbüel und die umfassende Implementierung digitaler Technologien im Unterricht, sind das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen meines Teams und mir. Sie symbolisieren nicht nur unseren Fortschritt in der Bildungslandschaft, sondern auch unsere Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft in einer sich schnell verändernden Welt. Es ist die gemeinschaftliche Realisierung dieser Projekte, die mir besondere Freude bereitet und verdeutlicht, was durch Zusammenarbeit, Vision und Engagement möglich ist.

Ein lehrreiches Erlebnis
Lehrreich war wohl jeder einzelne Tag in meiner 10-jährigen Amtszeit in Unterägeri. Die grösste Herausforderung war zweifellos die Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dieses völlig neue Phänomen stellte uns vor beispiellose Probleme, von der Umstellung auf Fernunterricht über die Sicherstellung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Lernenden und Lehrpersonal bis hin zur Anpassung von Lehrplänen und Bewertungsmethoden unter sich ständig ändernden Bedingungen. Die Pandemie erforderte schnelles Handeln, kreative Lösungsansätze und eine enge Zusammenarbeit innerhalb der gesamten Schulgemeinschaft, um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

Darüber hinaus sehen wir uns mit der zunehmenden Häufung von Schülerinnen und Schülern mit herausforderndem Verhalten konfrontiert, ebenso wie mit stark fordernden Erziehungsberechtigten. Letztere neigen dazu, ihren Kindern kaum Freiräume zu gewähren und glauben, jeden Schritt und jede Bewegung überwachen zu müssen. Diese Dynamiken erfordern eine feinfühlige Balance zwischen der Wahrung der Bildungsstandards und der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler, während gleichzeitig ein konstruktiver Dialog mit den Eltern aufrechterhalten werden muss. Diesbezüglich lernen wir kontinuierlich, mit welchen Methoden und Massnahmen wir diesen Entwicklungen begegnen und entgegenwirken können.

Ein lustiges Erlebnis
Die Fokussierung auf explizit EIN lustiges Erlebnis gelingt mir nicht so recht - allerdings neige ich dazu, auch in arbeitsintensiven Phasen den Humor zu bewahren, gelegentlich liebevoll sarkastische Bemerkungen zum richtigen Zeitpunkt «vom Stapel zu lassen», um dann wieder in den Ernst der Arbeit einzutauchen. Glücklicherweise verfügt unser Schulleitungsgremium über hervorragende «Nehmer- und Geberqualitäten», so dass auch Selbstironie immer wieder ihren Platz findet und zur Auflockerung anspruchsvoller Themen beiträgt. Ich werde mich immer an zahlreiche effiziente und fruchtbare Klausurtage mit der Schulleitung erinnern - wir haben Visionen entwickelt, Leistungsvereinbarungen auf der Basis der Megatrends (2018!) erarbeitet und dabei viel gelacht. Diese Balance zwischen vertiefter Arbeit und lockerer Geselligkeit hat uns 10 Jahre «über Wasser« gehalten. Dasselbe gelingt uns auch immer wieder im Gremium der Rektorinnen- und Rektorenkonferenz des Kantons Zug, insbesondere bei den jährlichen zweitägigen Klausuren in inspirierender Umgebung. Die Stunden nach der intensiven bildungspolitischen Entwicklungsarbeit in geselliger Runde laden zum persönlichen Austausch und zu anregenden Gesprächen ein, die nicht nur den Teamgeist stärken, sondern auch dazu beitragen, dass wir unsere Arbeit mit Freude und Motivation fortsetzen. Es zeigt sich immer wieder, dass Humor ein wertvolles Mittel ist, um die Herausforderungen des Schulalltags zu meistern und den Zusammenhalt im Team zu fördern.

"Nach 14 Jahren im Kanton Zug, die zu den eindrücklichsten, lehrreichsten und faszinierendsten meiner beruflichen Laufbahn gehören, blicke ich mit grosser Dankbarkeit auf diese Zeit zurück. Allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben - insbesondere den Mitgliedern der Rektorenkonferenz, den prägenden Persönlichkeiten des Amtes für gemeindliche Schulen, der Pädagogischen Hochschule, meinem Schulleitungsteam sowie den Mitgliedern der lokalen Behörden - danke ich herzlich. Diese Unterstützung und Zusammenarbeit machen die Jahre unvergesslich. Gemeinsam haben wir wichtige Meilensteine erreicht und versucht, den Bildungsstandort nachhaltig zu stärken. Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, Teil dieser engagierten Gemeinschaft gewesen zu sein, die stets im Sinne der besten Ausbildung für unsere Schülerinnen und Schüler zusammengearbeitet hat."

Erich Schönbachler


*Nach Abschluss des Lehrerseminars Rickenbach tauchte Erich Schönbächler 1981 als Primarlehrer in Wangen SZ in den Schulalltag ein. In den Jahren 2000 - 2010 folgten verschiedene Weiterbildungen, stets mit Fokus auf den Bereich Schulleitung. Von 2002 - 2010 entwickelte er als Gesamtschulleiter der Gemeinde Feusisberg nicht nur seine eigene Schule, sondern mittels temporärer Mandate auch diverse andere Gemeindeschulen inner- und ausserkantonal. Die Zusatzausbildung zum Begabungs- und Begabtenförderer führte ihn 2011 in den Kanton Zug. Dort leitete und entwickelte er während vier Jahren die Privatschule Talentia. Ab 2014 und somit die letzten 10 Jahre seiner beruflichen Karriere stand er als Rektor den Gemeindeschulen Unterägeri vor.


BS
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Ein schönes Erlebnis
Ich freue mich immer sehr, wenn ich in unmittelbaren Momenten sehen kann, wofür ich jeden Morgen aufstehe. Wenn mir die Kinder überschwänglich eine Anekdote aus dem Schulalltag erzählen - oder wenn ich beim Besuch einer Klasse sehe, dass die Schülerinnen und Schüler mit Eifer, Motivation und guter Laune am Arbeiten und Üben, am Lernen, Diskutieren oder Forschen sind.

Ein weiterer schöner Erfolg war das überaus positive Feedback zum Schulklima bei der Externen Evaluation der Schule. Diese hohe Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler, der Erziehungsberechtigten, der Lehrkräfte und der Schulleitung macht Freude!

Ein lehrreiches Erlebnis
Eine besonders lehrreiche Erfahrung war die Pandemie und die damit verbundene Umstellung auf den Fernunterricht. Diese noch nie dagewesene Situation stellte uns alle vor immense Herausforderungen, sowohl organisatorisch, technisch als auch emotional. In dieser anspruchsvollen Zeit konnte ich jedoch auf die herausragende Unterstützung meines Teams zählen, das unermüdlich daran arbeitete, die Situation so reibungslos wie möglich zu gestalten. Besonders hervorheben möchte ich auch unseren Schularzt, der in dieser herausfordernden Phase praktisch Tag und Nacht für mich erreichbar war. Seine ständige Bereitschaft und sein fachlicher Rat waren von unschätzbarem Wert, um die gesundheitlichen und psychologischen Aspekte der Pandemie zu bewältigen. Dank dieser gemeinsamen Anstrengungen konnten wir nicht nur den Unterricht fortsetzen, sondern auch das Wohlbefinden unserer Schulgemeinschaft aufrechterhalten.

Ein lustiges Erlebnis
Mein Neffe Lauro hat mir am Zukunftstag über die Schulter geschaut. Natürlich habe ich ihm einen abwechslungsreichen Tag zusammengestellt. Am Abend erzählte er meinem Bruder sein Fazit: «Ich werde auch Rektor! Da hat man ein modernes Büro, kann in alle Klassenzimmer reingucken, spielt mit den Lehrpersonen über Mittag Fussball und Feierabend ist um 15 Uhr.»


**Beat Schäli arbeitete 14 Jahre als Primarlehrer, davon ein Jahr in Kamerun. Von 2012 bis 2017 war er Schulleiter in Cham, 2016 schloss er den MA in Schulmanagement ab. Die letzten sieben Jahre war Beat Schäli Rektor in Walchwil.


 

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