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21.11.2025

Weihnachten im heterogenen Klassenzimmer

21.11.2025
Tipps und Tricks, wie Weihnachten Kulturen zusammenbringen kann.
STME
Bild Legende:

Weihnachten ist wohl das bekannteste Fest unserer Kultur. Kaum ein Kind wächst in der Schweiz auf, ohne von Weihnachtsbäumen, Lichtern, Geschenken oder der Geschichte von Maria, Josef und dem Kind in der Krippe gehört zu haben. Weihnachten kann in der Schule vielfältig genutzt werden, um Kulturen zusammenzuführen. Ein Text mit vielen Links zu Unterrichtsmaterial.

Von Stefanie Meier*

Für manche Familien ist es ein zutiefst religiöses Ereignis, für andere einfach ein Fest der Familie und wieder andere nehmen es vor allem als kulturelles Ritual wahr. Und für Kinder anderer Religionen? Für sie ist es meist ein Fest, das sie zwar aus der Umgebung kennen, selbst aber nicht feiern. Diese Vielfalt fordert im schulischen Kontext heraus, eröffnet jedoch gleichzeitig eine breite Palette an Möglichkeiten. Weihnachten ist gemeinsames Kulturgut und lädt dazu ein, dem Thema sensibel, inklusiv und offen zu begegnen.

Weihnachten als kulturelles Erbe

Aufgrund der kulturellen Verwurzelung des Weihnachtsfestes lohnt es sich, im Unterricht zentrale Symbole und Geschichten näherzubringen. Die Weihnachtsgeschichte, die biblischen Figuren, die Lieder und Bräuche sind Teil des kulturellen Gedächtnisses, auf das Kinder später im Leben immer wieder stossen werden. Das gemeinsame Erschliessen der Symbole, das Entdecken der Bedeutungen beinhaltet sowohl eine religiöse Perspektive als auch eine allgemein-menschliche: Der Stern kann für Orientierung stehen, die Kerze für Wärme und Hoffnung, die Krippe für Einfachheit und Bescheidenheit. So lernen Kinder nicht nur die religiösen Wurzeln kennen, sondern auch universale Bedeutungen, mit denen sie sich alle identifizieren können.

Weihnachten als soziales Handeln

Der zentrale Gedanke von Weihnachten wird für die meisten Kinder das Schenken sein. Im Ursprung geht es dabei nicht um Konsum, sondern um Zuwendung. In Form von „kleinen Taten der Freundlichkeit“ kann dies in Tat umgesetzt werden. Ebenso kann eine ganze Klasse überlegen, wem sie in der Schule oder im Umfeld eine Freude machen möchte. So wird der Gedanke des Schenkens konkret erfahrbar, ohne dass es um materiellen Wert geht.

Weihnachten im Dialog der Religionen

Weihnachten bietet auch eine Steilvorlage für den interreligiösen Dialog. Feste des Lichts, der Freude oder des Neubeginns sind in vielen Religionen bekannt. Verschiedenen Traditionen innerhalb einer Klasse – Chanukka, Diwali oder das Zuckerfest – verdeutlichen: Jede Kultur kennt Feste, die Gemeinschaft stiften und Hoffnung feiern. Weihnachten widerspiegelt so eine mögliche menschliche Ausdrucksform unter vielen. Zugleich eröffnet dies die Chance, Respekt und Neugier füreinander zu fördern.

Geschichten als Zugang

Die Weihnachtsgeschichte selbst ist ein bedeutendes literarisches Erbe. Sie kann in der Schule vielfältig aufgegriffen werden: als Erzählung, als Theaterstück, als Hörspiel, als Comic oder interaktiv als Escape-Spiel. Es bietet sich die Möglichkeit, verschiedene Nacherzählungen miteinander zu vergleichen: den biblischen Text, ein modernes Kinderbuch oder auch eine aktualisierte Fassung, die das Geschehen in unsere Zeit versetzt. So lernen Kinder, dass Geschichten lebendig bleiben, weil jede Generation sie neu erzählt.

Fazit

Bei Weihnachten im Schulalltag geht es nicht darum, Kinder in eine bestimmte Glaubensrichtung zu führen. Viel mehr zielt es darauf ab, einen Raum zu schaffen, in dem religiöse Traditionen verstehbar werden, ohne diese aufzuzwingen. Ein Raum, der kulturelles Wissen vermittelt, macht zugleich Werte wie Hoffnung, Gemeinschaft und Frieden erfahrbar. Weihnachten ist mehr als ein Fest für Christinnen und Christen. Es bietet eine Gelegenheit, Brücken zu bauen – zwischen Religion und Kultur, von Verschiedenheit zu Gemeinsamkeit, aus der Vergangenheit zur Gegenwart.

Die Fachstelle Bildung-Katechese-Medien BKM ist ein Kompetenzzentrum für religiöses Lernen. Es ist eine Anlaufstelle für Beratung, Aus- und Weiterbildung sowie eine Ausleihstelle für Medien aller Glaubenstraditionen. Als öffentliche Fachmediothek bietet sie Materialien zu kirchlichen religiösen, biblischen, ethischen, philosophischen und pädagogischen oder didaktischen Themen an.

Fachstelle Bildung-Katechese-Medien BKM

Landhausstrasse 15, 6340 Baar

Tel. 041 767 71 30

bkm@zgkath.ch


*Stefanie Meier ist Leiterin der Fachstelle BKM der katholischen Kirche des Kantons Zug. Mit dem Erfahrungsschatz als Primarlehrerin und Religionspädagogin bildet sie angehende Religionslehrpersonen aus und berät sie pädagogisch Tätige im Kanton und der Umgebung in der bei beruflichen Fragestellungen.

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