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17.01.2024

Mädchen fördern? Mädchen fördern!

17.01.2024
Frauen als MINT-Fachkräfte. Dafür setzt sich die Kantonsschule Menzingen ein.
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MINT und Mädchen müssen noch stärker zueinander finden. Die Kantonsschule Menzingen hilft tatkräftig mit. Und auch die Jungs profitieren, wo Klischees durchbrochen werden.

Von Gabrijela Pejic-Glisic*

In einer Welt, die nach MINT-Fachkräften verlangt, stehen Mädchen und junge Frauen oft noch an der Seitenlinie. Das interkantonale Projekt «MINT-Frauennetzwerk», unterstützt vom Eidgenössischen Büro für Gleichstellung von Mann und Frau, kämpft mit «MINT-Experimentier(halb)tagen», «MINT-Speeddatings» und weiteren Aktionen an elf Gymnasien in den Kantonen Aargau, Luzern, Zug und Zürich gegen diese Ungerechtigkeit. Seit 2021 weckt das Netzwerk nicht nur das Interesse von über 2500 Schülerinnen an MINT-Themen, sondern entfacht auch eine Diskussion über Geschlechterstereotype. Die Kantonsschule Menzingen ist stolzer Teil dieses Netzwerks.

Traditionelle Rollenbilder halten sich hartnäckig. An einem «Girls go MINT»-Event wurden über 60 Primarschülerinnen nach einer Person gefragt, die Maschinen baut oder Brücken entwirft. Kein einziges Mädchen dachte dabei an eine Frau. Warum? Die Antwort war simpel: «Für diese Berufe braucht es starke Männer». Ein Augenöffner und Weckruf zugleich. Genau dieses Bild wollen wir aufbrechen und diskutieren, denn die Welt braucht nicht nur MINT-Fachkräfte, sondern auch diverse Perspektiven.

Das «MINT-Frauennetzwerk» ist mehr als ein Projekt – es ist ein lebendiger Dialog zwischen Schülerinnen, Studentinnen, Lehrerinnen und Frauen aus MINT-Berufen. Mit seinen Aktivitäten sensibilisiert es für Geschlechterstereotype, zeigt positive weibliche Rollenbilder und ermutigt Mädchen und junge Frauen dazu, Studien- und Berufswege basierend auf ihren individuellen Interessen und Potenzialen zu wählen, ohne sich von geschlechtsspezifischen Erwartungen beeinflussen zu lassen.

Die ersten drei Projektjahre haben bereits mehr als nur den Grundstein gelegt. Die Schlussevaluation zeigt vielversprechende Anzeichen für eine steigende Beteiligung von jungen Frauen in MINT-Schwerpunktfächern. Doch wir müssen dranbleiben.

Gehen die Schüler bei der ganzen Frauenförderung nicht vergessen? Das Projekt geht nicht nur Mädchen etwas an. Es geht um einen Dialog, der die gesamte MINT-Community stärkt. Auch Jungen profitieren von einem Umfeld, das Klischees durchbricht. Darüber hinaus gibt es an der Kantonsschule Menzingen nicht nur «MINT Frauennetzwerk»-Aktivitäten, sondern auch viele anderen Möglichkeiten, wie z. B. «TecDay», «ETH unterwegs» und «MINT-Tage» bei welchen auch Schüler über den regulären Unterricht hinaus ihr Interesse wecken und Begeisterung für Mathematik, Naturwissenschaften und Technik vertiefen können.

Die Förderung von Mädchen im MINT-Bereich ist keine Einbahnstrasse. Es ist ein Dialog, der unsere Vorstellungen von Geschlechterrollen herausfordert und das MINT-Feld für alle öffnet. «Mädchen fördern? Mädchen fördern!» – ein Aufruf zum Dialog für die Zukunft unserer Gesellschaft.


* Gabrijela Pejic-Glisic ist Rektorin der Kantonsschule Menzingen. Sie hat an der Universität und an der ETH Zürich Biochemie studiert und das höhere Lehramt erworben.

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