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01.09.2023

Die Präsidentin verabschiedet sich

01.09.2023
Barbara Kurth-Weimer blickt zurück und voraus.
Mein Abschied
Bild Legende:

Zwölf Jahre hat sie den Zuger Lehrerinnen- und Lehrerverein auf Kurs gehalten. Nun geht die Kapitänin von Bord. www.schulinfozug.ch hat Barbara Kurth-Weimer um einen persönlichen Beitrag zu ihrem Abschied gefragt. Hier ist er. Sanft im Ton, standespolitisch in der Sache. Wie gewohnt. Liebe Barbara, vielen herzlichen Dank fürs riesige Engagment!


Liebe Leserinnen und Leser von www.schulinfozug.ch

Meine langjährige Tätigkeit als Präsidentin des LVZ endet an der GV vom 25. Oktober 2023.

Bei meiner Wahl im Jahre 2011 hatte ich verkündet, dass ich das Vereinsschiff auf Kurs halten wolle, und ich denke, das ist mir gut gelungen. An der nächsten GV werde ich es nun an meine Nachfolger, Simon Saxer und Pascal Christen, übergeben und bin überzeugt davon, dass es die beiden gut auf Kurs halten werden.

Vor 12 Jahren stand der LVZ vor einer schwierigen Situation. Der damalige Präsident hatte seinen Rücktritt bekanntgegeben, aber eine Nachfolge war noch nicht gefunden worden. Meine Kollegin, Tina Maslo, ebenfalls im Präsidium, hat mich überzeugt, das Amt mit ihr im Co-Präsidium ad interim zu führen. Geplant war ein Jahr und in dieser Zeit wollten wir einen Präsidenten oder eine Präsidentin suchen. Doch die Arbeit war so vielfältig und reichhaltig, dass uns schlicht die Zeit dazu fehlte. Nach diesem Jahr trat dann auch Tina aus persönlichen Gründen zurück. Ich entschied mich, unter diesen Umständen noch ein Jahr allein weiterzumachen. Ich wollte auf keinen Fall, dass das Vereinsschiff Schiffbruch erleidet! Der Job ist anspruchsvoll, hat mir aber von Anfang an auch grossen Spass gemacht. Deshalb sind aus diesem einen Jahr weitere elf Jahre geworden.

Allein die Tatsache, dass diese Zeit im LVZ wie im Flug vorbei ging, zeigt mir, dass meine Arbeit spannend, sinnstiftend und herausfordernd war. Es war mir ein grosses Anliegen, stets guten Kontakt zu allen Akteuren der Bildungslandschaft zu halten. Allen voran zu unseren Mitgliedern – sie sollten sich von uns vertreten fühlen. Dann aber auch zu den Schulleitenden und Verantwortlichen im Amt für gemeindliche Schulen und nicht zuletzt zu unseren Politikerinnen und Politikern. Ich habe an unzähligen Veranstaltungen teilgenommen und so auch durch Networking Kontakte gepflegt. Dies über die Kantonsgrenzen hinaus. Auch der Kontakt zu den anderen Personalverbänden (Staatspersonalverband und Verband Zuger Polizei) war bereichernd und erfreulich.

Ich bin stolz auf die Erfolge des LVZ während meiner Amtszeit. Besonders erwähnen möchte ich:

  • Altersentlastung
  • Familienzulage
  • Verein Mittelschullehrpersonen Zug als Kollektivmitglieder (seither sind auch viele Kantonsangestellte in unserem Verein)
  • Teuerungsausgleich
  • Integration der TREZ in den Lohn
  •  Richtzahlen und Höchstzahlen zu den Klassengrössen im Schulgesetz
  • Sieg im Kampf gegen das Entlastungspaket
  • 2. Entlastungslektion für die Klassenführung - nun auch für Kindergartenlehrpersonen

An der GV versuchte ich jeweils ein Motto zu setzen. Besonders in Erinnerung ist mir das Motto "Bauernhof" geblieben. Da unser Bildungsdirektor einmal zu mir sagte, dass wir zwar das Heu nicht immer auf der gleichen Bühne hätten, aber auf dem gleichen Bauernhof arbeiten, bin ich auf die Idee für dieses Moto gekommen.

Auch das Motto "am Ball" bleiben habe ich gerne genutzt. Es war mir immer ein grosses Anliegen, die Bildungslandschaft aktiv mitzugestalten. Da muss man unbedingt am Ball bleiben! Ich habe ausserdem immer wieder versucht, Brücken zu bauen und auch das ist mir gelungen.

Das Zitat von John F. Kennedy, «Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung», ist mir oft in den Sinn gekommen. Es ist heute aktueller denn je. Um weiterhin gute Bildungsarbeit leisten zu können, brauchen die Schulen Ressourcen. Die sind nicht zum Nulltarif zu haben.

Enttäuscht haben mich unsere bürgerlichen Vertreter und Vertreterinnen im Kantonsrat. Unsere mehr als gerechtfertigte Forderung nach einer Reallohnerhöhung wurde zerrissen und abgeschmettert. Wertschätzung könnte man auch auf diesem Weg gut ausdrücken. Unsere Lohnstudie, welche wir von einem professionellen Büro durchführen liessen, hat klaren Handlungsbedarf aufgezeigt. Unsere Löhne sind seit 2009 – abgesehen vom Teuerungsausgleich – auf den Franken genau gleich. Wenn man noch bedenkt, dass beim Sparprogramm einige Benefits weggenommen wurden, ist es sogar weniger.

Ich will nicht jammern, sondern freue mich lieber über meine Erfolge. Ich bin überzeugt, dass sich der LVZ weiterhin engagiert und hartnäckig für die Schule und die Lehrpersonen einsetzen wird. Ich wünsche ihm dabei viel Erfolg und dass die Lehrpersonen im Kanton ihm weiterhin mit einer Mitgliedschaft die Treue halten werden.

Ich werde mir nach der GV bewusst die Zeit nehmen, um herauszufinden, wie sich das Leben und der Alltag ohne Termindruck und ohne tägliche Geschäfte anfühlt. Ich freue mich sehr darauf, mehr Zeit für meine Familie, meine Freundschaften und meine Hobbys zu haben. Aber natürlich wird mir der LVZ fehlen. Ich hatte unglaublich viele spannende Begegnungen, das Aufgabenfeld war weit gesteckt, es wurde nie langweilig.

Barbara Kurth-Weimer

Foto Andreas Busslinger
Bild Legende:
Foto: Andreas Busslinger

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