Seit März ist Prof. Dr. Clemens Diesbergen neuer Prorektor und Mitglied der Hochschulleitung der PH Zug. Als Leiter des Bereichs Ausbildung wird Clemens Diesbergen auch ein wichtiges Bindeglied zwischen den gemeindlichen Schulen und der PH Zug sein. Er verfügt über mehrere Jahre Erfahrung als Primarlehrer und ist seit mehr als fünfzehn Jahren in der Lehrpersonenausbildung tätig.

Von Lukas Fürrer

Herr Diesbergen, was sehen Sie, wenn Sie die Augen schliessen und an Ihre Zeit als Primarlehrer zurückdenken?

Ein kleines Schulhaus im Chalet-Stil im Berner Oberland. Darin mein Schulzimmer mit einer heterogenen Schar von Schülerinnen und Schülern im Alter von zehn bis zwölf Jahren. Und die Bühne in der Mehrzweckhalle, auf der meine Klasse gerade die Bremer Stadtmusikanten zum Besten gibt.

Was ist heute anders?

Die Ansprüche an die Schule seitens der Gesellschaft haben zugenommen. Die Unterrichtskultur in der Primarschule hat sich stark verändert, sie ist vielfältiger geworden. Die Lehrpersonen sind umfassender auf den Beruf vorbereitet – und erleben den Einstieg in den Beruf trotzdem als Herausforderung, genauso wie wir damals.

Warum gibt es immer weniger Männer, die den Beruf des Primarlehrers ergreifen?

Die gesellschaftliche Bedeutung des Berufs wird teilweise unterschätzt. Ebenso, dass es ein äusserst anspruchsvoller Beruf ist, der sehr viele Gestaltungsfreiräume bietet. Schliesslich müssen die Laufbahnmöglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer der Volksschulstufe weiter entwickelt und bekannt gemacht werden. All diese Faktoren gelten natürlich auch für die Frauen, dürften jedoch bei der Berufswahl der Männer stärker ins Gewicht fallen.