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17.01.2024

Handlungsfähig bleiben: Lagebericht Zuger Jugend

17.01.2024
Für das Forum Jugend und Kind wurden Schulen und Akteure der Jugendarbeit nach ihrem Blick auf die Zuger Jugend gefragt.

Für das jährliche Fachforum Kind/Jugend des Kantons wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vorab die Möglichkeit eingeräumt, einen Fragebogen auszufüllen und / oder einen Lagebericht einzureichen. Von 11 Gemeinden haben 7 entweder über die Schule oder das Soziale Lageberichte eingereicht. Von den 7 kantonalen Schulen 3 und das Case Management Berufsbildung. Von den kantonalen Stellen haben Polizei und Justiz sowie Gesundheit Lageberichte eingereicht. Trotz Lücken beim Rücklauf kann aufgrund der Breite der teilnehmenden Stellen ein interessantes Bild gezeichnet werden, das auch Anhaltspunkte für die Weiterarbeit zulässt. In den Lageberichten wurde explizit nach praktischen Problemlösungen gefragt. Der Rücklauf war beim Fragebogen klar besser, was vielleicht mit dem unterschiedlichen Aufwand für Lagebericht und Fragebogen erklärt werden kann. Die Beobachtungen gleichen sich unabhängig vom Medium, praktische Anknüpfungspunkte ergeben sich vor allem aus den Lageberichten. Von den Schulen gibt es Mehrfachmeldungen zu Problemverhalten und zur Belastung der Schülerinnen und Schüler. Eine Mehrheit der Teilnehmenden beobachtet steigende psychische Probleme bei der Jugend, eine kleinere Gruppe stimmt aber auch dem Befund zu, dass eine gewisse Pathologisierung droht.

Das kantonale Fachforum Kind/Jugend wird im Auftrag des Regierungsrates seit 2014 regelmässig durchgeführt. Das Fachforum ist eine interdisziplinäre Konferenz mit dem Ziel, aktuelle oder künftige Phänomene im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen zu erkennen. Delegierte aus den kantonalen und gemeindlichen Verwaltungen, aus Verbänden und NGO's sind jeweils eingeladen. In einem Lagebericht werden deren Einschätzungen zur Situation von Kindern und Jugendlichen im Kanton Zug sowie die Ergebnisse des Fachforums festgehalten.

Niederschwellige, rasche (Erst-)Beratungsangebote oder auch Mentorate für neue Lehrpersonen können Entlastung bringen. Verschiedene Stellen haben ihre Angebote ausgebaut, aber die Nachfrage bleibt hoch. Problemverhalten wird von weiteren gemeindlichen Stellen als Problem bezeichnet. Teilweise fehlen den Jugendlichen familiäre Strukturen und Rahmenbedingungen, die ihnen Halt geben. Seitens Jugendarbeit wird der Bedarf der Jugend nach öffentlichem Raum und, daraus entstehend, Nutzungskonflikte genannt. Erfreuliches melden Polizei und Justiz: die Anzahl Jugenddelikte hat um einen Viertel abgenommen. Ein kleiner Teil der Jugendlichen ist für einen Grossteil der Delikte verantwortlich. Psychische Probleme, Zukunftsängste und fehlende Strukturen können auch Delinquenz auslösen. Die Jugendstaatsanwaltschaft will noch enger mit der Polizei zusammenarbeiten, um ihr Know-how auch präventiv einbringen zu können. Jugendarbeit erscheint als Gang zwischen Breite (vielfältige Beiträge im Sinne von «Puzzlesteinen», gute Rahmenbedingungen für alle, bspw. Versammlungsorte und Gestaltungsmöglichkeiten) und Tiefe (gezielt, für wenige, bspw. Begleitung mehrfach belasteter junger Eltern oder Familienarbeit), um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Zum ebenfalls mehrfach genannten Problem «Mobbing / Cyber Mobbing» hat das Amt für Gesundheit eine Hilfestellung erarbeitet. Der schulpsychologische Dienst des Kantons Zug hat eine Hilfestellung Schulabsentismus vorgelegt. Die Hilfestellung ist wichtig für die Schulpraxis, weil Absentismus als Symptom vieler Probleme auftritt. Wichtig ist in jedem Fall eine ganzheitliche Betrachtung der Probleme und anschliessend eine ganzheitliche Einbettung der Angebote. In der Krise kommt Intervention vor Ganzheitlichkeit. Auch die Jugend fühlt sich dort wohl, wo die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit stimmt und wo sie auf gute Bezugspersonen trifft. Dort bleibt sie auch in einem herausfordernden gesellschaftlichen Umfeld aus eigener Kraft handlungsfähig. Das ist das Ziel aller Arbeit mit Jugendlichen und Kindern. Dieses Ziel wird im Kanton Zug an vielen Orten und auf ganz unterschiedlichen Wegen erreicht. Allen Beteiligten sei dafür sehr herzlich gedankt. Ziel des Fachforums ist es, voneinander zu erfahren, zu lernen und zu profitieren. Die nächste Durchführung ist 2024 geplant.

Für das Fachforum Kind/Jugend: Lukas Fürrer

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