Update Bildungspolitik – Mai 2020
Corona-Pandemie und Zuger Schulen
Seit dem 11. Mai findet an den öffentlichen Schulen sowie an den Privat- und Sonderschulen der obligatorischen Schulzeit wieder Präsenzunterricht statt. Aufgrund der Rückmeldungen der Rektoren der gemeindlichen Schulen vom 14.5.20 gehen wir von ca. 1,5 % der Lehrpersonen aus, die aufgrund von Corona keinen Präsenzunterricht erteilten. Absolut: 21 Lehrpersonen von 1644. Bei den Schülerinnen und Schülern der gemeindlichen Schulen gehen wir von ca. 0,25 % aus, die aufgrund von Corona dem Präsenzunterricht nach der Wiedereröffnung fernblieben. Absolut: 29 Kinder von 11'425 = 0,25 %.
Die Zuger Untergymnasien öffneten am 8. Juni wieder. Die Mittel-, Berufs-, Fachhochschulen und Hochschulen verbleiben aufgrund der strengen Vorgaben für diese Stufen (2m Abstand auch zwischen Schülerinnen und Schülern) schwergewichtig beim Fernunterricht. Einzelne Präsenzveranstaltungen werden von den Schulen durchgeführt. Zusammen mit dem Kanton Schwyz hält der Kanton Zug damit an einer zurückhaltenden Linie fest, nachdem das BAG mehrfach betont hat, dass Abstand die wichtigste Schutzmassnahme bleibt. Vorausgesetzt, die bundesrätlichen Vorgaben bleiben unverändert, bleibt der Kanton Zug bis zu den Sommerferien auf dieser Linie. Der mittlerweile gut eingespielte Fernunterricht kann pädagogisch gegenüber einer aufwändigen Umstellung auf Halbklassenunterricht für das kurze Zeitfenster von 3,5 Wochen verantwortet werden. Indes ist offensichtlich, dass ein solcher Entscheid nie ohne Zielkonflikte gefällt werden kann. Als hygienischer Beifang entfallen allein im Bereich der Mittelschulen Pendelbewegungen von rund 1000 Schülerinnen und Schülern, an den Berufsschulen sind die Zahlen noch grösser. Eine allfällige Umstellung auf wochenweisen Halbklassenunterricht erfolgte nach den Sommerferien, wobei der Kanton Zug die Hoffnung nicht aufgibt, dass nach den Sommerferien auch an den nachobligatorischen Schulen wieder weitgehend normal unterrichtet werden kann.
Kantonsrat
Sitzung vom 28.5.20
Geschäfte DBK
- 14.1 / AGS: Motion Sieber betr. adaptive Leistungstests: aus Zeitgründen nicht behandelt
- 15 / DBKS-AGS: Motion FDP betr. mehr Flexibilität für die Gemeinden bei der Führung ihrer Oberstufen: aus Zeitgründen nicht behandelt
- 6.17 / BIZ: Interpellation Iten et al. betr. Praktikum ohne Perspektiven: aus Zeitgründen nicht behandelt
- 6.20 / DBKS-AGS: Interpellation SVP betr. Sicherstellung der pol. Neutralität der Volksschulen: aus Zeitgründen nicht behandelt
- 8 / DBKS-AGS: Postulat SVP betr. Kostenbeteiligung Dolmetscher an Schulen: aus Zeitgründen nicht behandelt
Andere Geschäfte
- 6.2 / AMH-AGS-AKU: KRB betr. Planungskredit Hofstr. 15: in der Variante Hochbaukommission (d. h. mit 2. Obergeschoss für Zusammenzug DBK am Standort Hofstrasse 15 (vis à vis FMS)) beschlossen; es folgt eine zweite Lesung
Diverses
- --- / alle: Corona-bedingt fand die Sitzung in der Dreifachhalle der KSZ statt, wo der Kantonsrat sehr zuvorkommend empfangen wurde.
Bildungsrat
Sitzung vom 6.5.20
- Keine benoteten Prüfungen / keine Notenzeugnisse für Schüler der Stufen Primar und Sek vor den Sommerferien. BIRA machte Güterabwägung, es war kein «schwarz/weiss-Entscheid», sondern sowohl Noten als auch ohne Noten mit Vor- und Nachteilen. Diese Haltung setzte sich durch: Schulen bemüht um Normalisierung, aber weit weg von Normalität. Dazu Schulen unter Zeitdruck, um verlässliche und aussagekräftige Zeugnisse zu machen. Wenn es aus diesem Grund keine Zeugnisse gibt, dann soll es konsequenterweise auch keine benoteten Prüfungen geben (die zu wenigen Prüfungen wären dann auch nicht aussagekräftig). Wichtig und der REKO mitgeteilt: Schüler müssen trotzdem in Leistungssituationen gebracht werden, bspw. durch summative Prüfungen, welche nicht benotet werden. Übertritte und fehlendes Semesterzeugnis: Übertritt II kein Problem, weil dort 1. Semester 6. Klasse zählt. Übertritt I: Einzig der Orientierungswert fällt weg, Leistungsentwicklung über 5. und 6. Klasse aber trotzdem ersichtlich, die jeweiligen 1. Semester gewinnen an Gewicht. Es wird keine weiteren Regelungen zum Übertritt I geben, in dieser Beziehung ist BRB missverständlich.
- Kommunikations-/Einführungskonzept Arbeitsplatz Schule / Neuer Berufsauftrag genehmigt. Einführungsveranstaltungen erfolgen im Schuljahr 2020/21.
- Berichterstattung der Gemeinden: Der BIRA ergänzt die bisherigen Fragen (Arbeitsmarkt, Sek I plus, offene Berichtspunkte) mit einer Frage zu den Erkenntnissen und Konsequenzen aus der Corona-Krise: "Was hat in der Corona-Krise funktioniert und was nicht? Welche Massnahmen wurden ergriffen?"
- Weiterentwicklung strategische Entwicklungslinien für die Zuger Volksschulen für die Jahre 2023-26, Handlungsrichtlinien BIRA: Fokus liegt auf Weiterentwicklung der Entwicklungslinien 2018-22, d. h. auf einer Überprüfung der Massnahmenliste, während Entwicklungslinien in der Tendenz weiterbestehen, also ähnlich Prozess Mittelschulkommission. Einbezug der Konferenz der Zuger Schulpräsidentinnen und Schulpräsidenten wie gehabt. Arbeitsstart 2021.
Kommunikation / Medien (Auswahl)
- Zuger Zeitung, 20.5.20: Gymischüler bleiben zu Hause. Zum Entscheid, dass der Präsenzunterricht in der Ganzklasse nur am Untergymnasium stattfinden kann. Beitrag ev. hinter Bezahlschranke.
- Zuger Zeitung, 15.5.20: Zuger Bildungsdirektion überprüft Schutzkonzepte.
- Zuger Zeitung, 15.5.20: Schülerin in Cham positiv auf das Coronavirus getestet – Schulbetrieb wird weiter geführt.
- Zuger Zeitung, 12.5.20: Schulen im Kanton Zug finden bei Schutzkonzepten eine Einheit – mit Unterschieden.
- Zuger Zeitung, 8.5.20: Corona: Keine Noten an Zuger Gemeindeschulen
- Zuger Zeitung, 4.5.20: Ganze Klassen im Unterricht, Turnen und Schwimmen finden statt: So sieht es an den Zuger Schulen ab dem 11. Mai aus
- Zuger Zeitung, 2.5.20: Zuger Schülerinnen fühlen sich wegen Matura-Entscheid nicht ernst genommen.