7 Fragen an die Schulentwicklerin
In der Rubrik «7 Fragen an» stellen sich Menschen rund um die Zuger Schulen den Fragen von www.schulinfozug.ch. Einige Fragen drehen sich um die individuellen Aufgaben, einige Fragen sind in allen Interviews die gleichen. |
Melissa Kneubühler hat seit Anfang Mai 2025 die Leitung der Abteilung Schulentwicklung inne und bringt Expertise in der Schul- und Bildungsentwicklung mit. Zuletzt hat sie sich für eigenverantwortliches und kollaboratives Lernens an der Volksschule mittels projektartiger Lernformate engagiert. Sie besitzt einen Masterabschluss in Education mit Schwerpunkt Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Warum Schulentwicklung? Warum Schulentwicklung im Kanton Zug?
Bei der kantonalen Schulentwicklung handelt es sich um eine Schnittstellenfunktion. Es geht um ein Aushandeln der bestmöglichen Rahmenbedingungen zugunsten des Lernens und der Entwicklung der Schülerinnen und Schüler – unter engem Einbezug des Schulfeldes, der Wissenschaft, der Politik und Gesellschaft. Das ist nicht immer einfach, aber definitiv lohnenswert. Der Kanton Zug praktiziert kurze Wege sowie eine lebendige Kooperationskultur, was dem sehr zuträglich ist. Zudem ist der Kanton Zug in der vorzüglichen Lage, bereits gute Schulen zu besitzen. Das gefällt mir!
Was macht für dich «gute» Schulentwicklung aus?
Gute Schulentwicklung beginnt für mich mit einem reellen Bedürfnis. Sie nimmt aktuelle Themen aus Schule und Gesellschaft auf und antizipiert künftige Entwicklungen. Gleichzeitig orientiert sie sich an den vorhandenen Stärken und Ressourcen der Schulen und stösst eigenständige Entwicklungen im Sinne eines ‘lernenden Systems’ an. Besonders wirksam scheint mir Schulentwicklung dann zu sein, wenn sie die Menschen befähigt, welche sich tagtäglich für die guten Schulen einsetzen. Ich freue mich, hierzu einen Beitrag leisten zu dürfen.
Welche drei Begriffe beschreiben dich am besten?
Ich bin lernfreudig, gerne im Austausch und meist organisiert.
Was war als Kind dein Traumberuf?
Ich hatte in der Vergangenheit viele Traumberufe – ein Muster lässt sich hier nur schwer erkennen. Ich denke, dass ich bereits als Kind begeisterungsfähig und vielseitig interessiert war. Das hat sich in mein Berufsleben weitergezogen. So durfte ich mich in meinen bisherigen Rollen mit vielen unterschiedlichen Themenfeldern, Fragenstellungen und Menschen befassen. Diese Vielseitigkeit macht für mich einen Traumberuf aus.
Mit wem würdest du gerne einmal einen Monat lang tauschen?
Ich wäre gerne für einen Monat mein Zukunfts-Ich. Das würde gewissermassen die Perspektiven Vergangenheit und Gegenwart komplettieren. Ich wäre gespannt, was ich lernen und erfahren würde, welche Ratschläge mir diese Zukunftsversion mit auf den Weg geben würde.
An welche Lehrperson erinnerst du dich gerne und warum?
In Erinnerung geblieben sind mir die Lehrpersonen, welche uns Schülerinnen und Schüler auf Augenhöhe begegnet sind; die Lehrpersonen, welche sich für uns und unsere Gedanken- sowie Gefühlswelten interessiert haben, Denkprozesse mit gezielten Fragen angestossen und das kritische Denken gefördert haben – auch dann, wenn unsere Meinung mal von der ihren abgewichen ist.
In welchem Beruf arbeiten die glücklichsten Menschen?
Als Gesellschaft hätten wir vermutlich ein Problem, wenn uns nur ein Typus Beruf glücklich machen würde. Glücklicherweise sind wir jedoch verschieden. Wichtig ist, die eigenen Stärken und Interessen zu kennen und diese mit einem passenden Berufsprofil in Einklang zu bringen – oder sich ein solches zu kreieren. Geleitet von der eigenen, intrinsischen Motivation und mit der Absicht, einen Beitrag zu einer funktionierenden Gesellschaft zu leisten, dürften die Vorzeichen für das Glücklichsein im Beruf nicht allzu schlecht stehen.