Navigieren auf Schulinfo Zug

Inhaltsnavigation auf dieser Seite

Navigation
  • Schule
  • Die Zuger Fachgruppen werden weiterentwickelt
08.01.2025

Die Zuger Fachgruppen werden weiterentwickelt

08.01.2025
Attraktiv, sichtbar, relevant: Im Kanton Zug werden die Fachgruppen weiterentwickelt.
xy
Bild Legende:

2022 wurde eine Auslegeordnung erstellt, um die Fachgruppen weiter zu entwickeln. Ziel ist es, die Sichtbarkeit und den Nutzen der Fachgruppen zu erhöhen sowie die Zusammenarbeit zu fördern.

Von Silke Schreiber*

2012 wurden im Rahmen des «Konzepts zur Reorganisation der Partizipation im Kanton Zug» kantonale Fachgruppen eingesetzt, welche themenspezifische und inhaltliche Arbeiten sowie Fragen der Praxis in ihrem Fachbereich bearbeiten sollten. Die Zusammenarbeit hat sich gemäss den Vorgaben im Konzept etabliert. Damit wurde der Bildungsratsbeschluss vom 14. Dezember 2011 erfüllt.

2016 beauftragte die Direktion für Bildung und Kultur die Abteilung Schulentwicklung mit einer Aktualisierung und Stärkung der Fachgruppen sowie Optimierung ihrer Vernetzung im Bildungsbereich des Kantons Zug. Die Ergebnisse der Fachgruppensitzungen und deren Transfer in die Schulpraxis sind im Konzept «Partizipation im Bereich der obligatorischen Schulzeit - Kanton Zug» abgebildet. Im Dokument «Gremienvernetzung und Partizipation im Bildungsbereich der gemeindlichen Schulen» erfolgte 2020 die Erfassung aller Gremien zur Partizipation.

Die Fachgruppen werden im Kapitel 4.2. «Gremienvernetzung zum Austausch»als Kommissionen aufgeführt. Sie repräsentieren ihr Fach oder ihre Fachbereiche und setzen sich aus besonders interessierten Lehrpersonen des entsprechenden Fachgebietes, die zur Mitarbeit in Gremien gemäss Schulgesetz § 66 Abs.4 berechtigt sind, zusammen. Die Mitglieder der Fachgruppen setzen sich aus Lehrpersonen aller drei Zyklen (Kindergarten bis Sekundarstufe I) zusammen. Dies wird als vertikaler Aufbau bezeichnet. In einigen Fachgruppen sind ebenfalls Lehrpersonen der Sekundarstufe II und Mitarbeitende der Pädagogischen Hochschule Zug vertreten.

Im Schuljahr 2024/25 bestehen folgende Fachgruppen:

  • Deutsch
  • Mathematik
  • Natur, Mensch, Gesellschaft, RZG und WAH
  • Fremdsprachen
  • Gestalten und Musik
  • ICT- OSKIN

2022 beauftragte die Direktion für Bildung und Kultur die Abteilung Schulentwicklung mit einer Auslegeordnung zum Konzept Partizipation von 2016. Sie dient als Basis für die Gestaltung des partizipativen Prozesses mit Resonanzgruppen für die geplante neue Konzeptionierung mit dem Arbeitstitel «Fachgruppen 2.0 - Die gerichtete Kooperation als Leitmotiv des Gelingens» (Rolff, 2016). Die gezielte Kooperation fördert nicht nur die Wirksamkeit pädagogischer Massnahmen, sondern stärkt insbesondere die professionelle Gemeinschaft. Es entsteht ein Umfeld des gegenseitigen Lernens und der Unterstützung, wobei der Fokus auf einer «gerichteten Kooperation» als Schlüssel zum Erfolg liegt. Diese Betonung verdeutlicht die Überzeugung, dass gemeinsame, zielorientierte Anstrengungen die Qualität der Bildung erhöhen und zu nachhaltigen Verbesserungen im Bildungssystem führen können. Die Ziele der geplanten Struktur zielen darauf ab, die Fachgruppen zu stärken, indem die Sichtbarkeit erhöht und ein Wissenstransfer in die schulische Praxis gewährleistet wird. Dabei sind folgende Leitfragen von entscheidender Bedeutung:

  • Wie können wir die Fachgruppen sichtbarer machen?
  • Wie können wir die Mitarbeit attraktiver gestalten?
  • Wie können wir den Nutzen für die Praxis erhöhen?
  • Welche fachdidaktischen Inhalte sind für die Praxis relevant?
  • Wie gewährleisten wir die Vernetzung zu weiteren Gremien im Kanton Zug?

Die Prozessgestaltung erfolgt in partizipativer Zusammenarbeit mit den Leitungen der Fachgruppen. Die Leitungen formulieren hierzu:

«Wir schätzen es sehr, aktiv am Prozess des Change-Managements und der Restrukturierung konstruktiv mitzuwirken. Dabei haben wir festgestellt, dass eine ganzheitliche Sichtweise über alle Schulfächer und Zyklen hinweg erforderlich ist. Ein sinnvoller Aufbau beginnt bei der Zusammensetzung und den Zeitgefässen des Koordinationsteams und erstreckt sich bis zu den Themenbereichen sowie Rahmenbedingungen für die interdisziplinären Arbeitsgruppen. Einig sind wir uns, dass es weiterhin kantonale Fachgruppen geben wird, da diese Arbeit einzigartig und wertvoll ist. Die Fachgruppen dienen auch als Resonanzgruppe aus dem Schulalltag für das Amt für gemeindliche Schulen und bilden die Verbindungsstelle zwischen dem Amt und den Schulen. Wir freuen uns auf den weiteren Prozess» (Zitat, 15.11.2024).

Die Mitglieder der Fachgruppen werden zu einzelnen Fragen aktiv einbezogen. Für die bisherige wertvolle Resonanz möchten wir uns beim Lehrerinnen- und Lehrerverein Zug, beim Verband der Schuleiterinnen und Schulleiter Zug, bei einzelnen Schulleitungen sowie bei den Mitgliedern des Gremiums QM-Zirkel bedanken. Die fundierten Rückmeldungen bestätigten, dass der gewählte Ansatz als zielführend erachtet wird. Des Weiteren kann abgeleitet werden, dass das Einholen weiterer Rückmeldungen, insbesondere durch den Einbezug von Schulen sowie Vertretungen aus der Pädagogischen Hochschule, als gewinnbringend eingestuft wird. In Absprache mit der Amtsleitung hat sich die Abteilung Schulentwicklung daher entschlossen, den Prozess der Einführung auf das Schuljahr 2026/27 zu planen. Die Einführung einer neuen Struktur kann nur gelingen, wenn sie mit Zeit und Ruhe erfolgt. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Zuger Lehrerinnen und Lehrer von der neuen Struktur profitieren. Zudem muss gewährleistet sein, dass die gute Zuger Bildungsqualität mit dem gut durchdachten Netzwerk zum Wohle der Schülerinnen und Schüler gesteigert wird.

Grundgedanken zum strukturellen Aufbau

Der neue strukturelle Aufbau verbindet Kontinuität und Wandel, indem einzelnen Gefässen eine Modernisierung angedacht wird und neue Gefässe hinzugefügt werden. Es sei darauf ausdrücklich hingewiesen, dass es sich bei den nachfolgenden Erläuterungen um den derzeitigen Diskussionsstand und nicht um ein definitives Endprodukt handelt.

01 Koordinationsteam: zielgerichtet und sinnstiftend
Das Koordinationsteam ist die definierte Führung. Es setzt sich aus Vertretungen der Abteilung Schulentwicklung des Amts für gemeindliche Schulen, Leitungen der Fachgruppen und themenspezifisch aus Vertretungen der Pädagogischen Hochschule Zug zusammen. Die Leitung der Sitzungen hat die Abteilung Schulentwicklung inne. Das Koordinationsteam ist dafür verantwortlich, die übergeordneten Ziele zu definieren und den Rahmen für die Erreichung dieser Ziele festzulegen. Es stellt sicher, dass alle Aktivitäten und Ressourcen auf diese Ziele ausgerichtet sind. Entscheidungen erfolgen systematisch und lösungsorientiert, damit Herausforderungen qualitätsvoll bewältigt werden. Hierfür werden etablierte Kommunikationskanäle sowohl innerhalb des Koordinationsteams als auch mit den Mitgliedern der Konferenzen genutzt. Sie sorgen für einen regelmässigen und transparenten Austausch von Informationen, um alle Beteiligten auf dem Laufenden zu halten.

xy
Bild Legende:

02 Fachgruppenkonferenzen: praxisnah, partizipativ und wirkungsvoll
Die Förderung der vertikalen Kooperation zwischen Schulen und Gemeinden ist ein zentraler Baustein für eine gemeinsam verantwortete Schulentwicklung. Durch das Zusammenwirken dieser beiden Ebenen kann ein kohärentes und aufeinander abgestimmtes Bildungssystem entstehen, das nicht nur den lokalen Bedürfnissen Rechnung trägt, sondern auch einen nahtlosen Übergang für Schülerinnen und Schüler zwischen den Zyklen und teilweise zur Sekundarstufe II gewährleistet. Diese Art der Kooperation ist besonders wichtig, um den Herausforderungen und Chancen, die der Lehrplan 21 mit sich bringt, effektiv zu begegnen. Die bisherigen Sitzungen sind von einem niederschwelligen Austausch geprägt. Dieser soll bestehen bleiben. Ebenfalls bleibt der Rahmen für Bottom-up Prozesse erhalten. Die Mitglieder erhalten weiterhin die Möglichkeit, Themen einzubringen. Ebenso spielen die Sichtung und Evaluation von Lehrmitteln eine wichtige Rolle. Lehrmittel sind entscheidende Ressourcen für die Qualität des Unterrichts und die Erreichung der Bildungsziele. Eine sorgfältige Auswahl und Bewertung dieser stellt sicher, dass sie den Anforderungen des Lehrplans entsprechen und zur kumulativen Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler beitragen.

03 Interdisziplinäre Arbeitsgruppen: praxisnahe Synergien
Die interdisziplinären Arbeitsgruppen sind ein neues Gefäss. Sie lösen das traditionelle Denken in Fächern auf und ermöglichen die Erarbeitung von fächerübergreifenden Praxisvorschlägen für den Unterricht. Fachgruppenmitglieder, die aus verschiedenen Fachbereichen stammen, treffen sich in 2–3 Zeitfenstern pro Schuljahr, um ein gemeinsames Thema oder Problem aus mehreren Perspektiven zu bearbeiten. Die Mitglieder der Pädagogischen Hochschule bieten mit ihrem fachdidaktischen Wissen punktuelle Unterstützung an. 

04 Forum: Prozesse kommunizieren und feiern
Als neues Element wird im Frühjahr eine Fachgruppensitzung als Forum implementiert. Alle Lehrerinnen und Lehrer der Fachgruppen versammeln sich. Das Forum ist ein formelles Gefäss zur Diskussion über die Prozesse und Wirkungen der fachgruppeninternen und /oder fächerübergreifenden Projekte und/oder Diskussionen. Als professionelle Lerngemeinschaft übernehmen alle Mitglieder die Verantwortung für das Erreichen der pädagogischen Ziele und die zielbezogene Zusammenarbeit (vgl. Holtappels, 2020). Da Schulleitungen bei Implementationsprozessen eine Schlüsselrolle einnehmen, wäre anzudenken, ob sie am Forum als Gäste teilnehmen sollten. Alternativ könnte das bestehende Gremium «QM-Zirkel» als Friends eingebunden oder die Öffnung für alle Zuger Lehrerinnen und Lehrer angedacht werden.

Schlusswort
Prozesse bedürfen eines konstruktiven Dialogs, sie unterliegen dem Umdenken, Verwerfen, Diskutieren, Neukonzipieren und sie benötigen Geduld. In diesem Sinne sei insbesondere den Leitungen der Fachgruppen für ihre aktive Mitarbeit sowie den Mitgliedern für die Bereitschaft, mitzudenken und sich gleichzeitig aktiv in der jetzigen Struktur zu engagieren, gedankt. Zuger Lehrerinnen und Lehrer, die in Fachgruppen mitwirken und den Prozess mitdenken möchten, sind herzlich willkommen. Wir suchen insbesondere zum Schuljahr 2025/26 eine Leitung für die Fachgruppe Fremdsprachen. Interessierte melden sich bitte direkt bei uns.


*Silke Schreiber ist M.A. Schulentwicklerin und promovierte Erziehungswissenschaftlerin. Sie leitet seit August 2022 die Abteilung Schulentwicklung des Amts für gemeindliche Schulen.


Fussnote
1siehe Gremienvernetzung und Partizipation, Kapitel Gremienvernetzung für den Austausch, S.18-20.

Weitere Informationen

hidden placeholder

behoerden

Fusszeile