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31.03.2025

Fachgruppen Deutsch und Mathe

31.03.2025
Zwei ganz unterschiedliche Beiträge aus den beiden Fachgruppen Deusch und Mathematik
FG Deutsch Mathe 2025
Bild Legende:
Liliane Zürcher (FG Deutsch) und Kerstin Wirz-Burkard (Leiterin FG Deutsch) sowie Claudio Giglio (Leiter FG Mathematik)

Zwei ganz unterschiedliche Beiträge aus den Fachgruppen Deutsch und Mathematik. Die Offenheit des Berichtsformats macht den Reiz des Lesens aus. Den Anfang macht die Fachgruppe Deutsch, unten folgt der Beitrag der Fachgruppe Mathematik mit Mathematik rund um den Schweizer Nationalsport (Skifahren ist es nicht).

Sprache im Fach – die Sprache Deutsch als Grundlage des Fachunterrichts und als Bildungsbasis

In der Schule ist die Schulsprache Deutsch unabdingbar und wird in jedem Fach angewendet; nicht nur im Fach Deutsch sondern auch in Fächern wie Mathematik, den NMG-Fächern, Sport u.s.w. Deutsch gilt als Grundlagensprachen der Volksschule im Kanton Zug und ist somit Schulalltagssprache. Was bedeutet dies für den Unterricht im Allgemeinen und somit auch für den Fachunterricht?

 Von Lilian Zürcher und Kerstin Wirz-Burkard

Sprache spielt eine zentrale Rolle im schulischen Lernen und ist sowohl Voraussetzung als auch Ziel und Lernweg des schulischen Lernens (Härtig, 2023). Wissenschaftliches Denken und Bildungserfolg sind eng mit sprachlichen Kompetenzen verknüpft, da Fachinhalte über Sprache vermittelt und verarbeitet werden. Der Lernerfolg hängt dabei sowohl von den individuellen sprachlichen Kompetenzen der Lernenden, wie Wortschatz und Lesestrategien, als auch von den Merkmalen der Unterrichtsmaterialien wie Strukturierung und Textstil ab (Wagenschein, 1980;  Muckenfuss, 1995).

Neben dieser Funktion als Voraussetzung stellt Sprache auch ein eigenständiges Lernziel dar. Studien zeigen, dass gezieltes Fachworttraining den Lernzuwachs fördert (Härtig & Stosik, 2014). Die Vereinfachung von Schulbuchtexten hingegen führt nicht zwangsläufig zu besseren Lernergebnissen. Besonders effektiv ist es, wenn Lernende in den Texten direkt angesprochen werden, da dies das Verständnis und die Identifikation mit den Inhalten steigert.

Darüber hinaus ist Sprachsensibilität im Unterricht entscheidend. Lehrpersonen müssen befähigt werden, zentrale Sachverhalte zu identifizieren, komplexe Inhalte zu reduzieren und den Lehr-Lern-Prozess schrittweise zu strukturieren. Sprache dient somit sowohl den Lehrenden als auch den Lernenden als essenzielles Werkzeug zur Wissensvermittlung. In diesem Zusammenhang sind Diskurskompetenzen notwendig, um fachliche Inhalte zu erschliessen. Diese Kompetenzen müssen gezielt gefördert werden, etwa durch diskursive Lerngelegenheiten, bei denen Erklärungen und Begründungen von Lernenden eingefordert werden (Heller & Morek, 2023; Drollinger-Vetter, 2011).

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle der Sprache in Bezug auf Bildungsgerechtigkeit. In Deutschland und der Schweiz zeigt sich eine Diskrepanz zwischen hoher Leistungsfähigkeit und geringer Bildungsgerechtigkeit (Härtig, 2023). Soziale Hintergründe und unterschiedliche Motivationen beeinflussen die Unterrichtsgespräche und werden durch individuelle Ideologien der Lehrpersonen geprägt (Lemii et al., 2019). Bildungssprache kann auch als Instrument der Exklusion betrachtet werden, wenn sie mit Defizitorientierung und kultureller Zugehörigkeit verbunden wird. Sprachliche Fähigkeiten sind für gelingende Bildung und gesellschaftliche Teilhabe in allen Lebensbereichen von zentraler Bedeutung: Kinder und Jugendliche müssen sich sprachlich zuverlässig verständigen können, um ihre sozialen, kognitiven und emotionalen Fähigkeiten auszubauen und ihr Leben aktiv zu gestalten (Isler et al., 2017). Um strukturelle Benachteiligungen abzubauen, ist daher eine positive Öffnung hin zu kultureller und sprachlicher Vielfalt erforderlich.

Insgesamt wird deutlich, dass Sprache im Fachunterricht nicht nur Medium, sondern auch Lerninhalt und Gerechtigkeitsfaktor ist. Ein sprachsensibler Unterricht, der Bildungssprache fördert, ohne sie als Ausschlusskriterium zu nutzen, trägt zu einer chancengerechteren Bildungslandschaft bei. Die Sprache als Voraussetzung, als Ziel und auch als Lernweg des schulischen Lernens zu betrachten, ist somit essenzielle Grundlage für jegliche Wissensvermittlung und erfordert somit auch im Fachunterricht von der Lehrperson entsprechende Beachtung, Reflexion und sorgfältigen Umgang.


Mathespass mit Schweizer Jass

Team FG Mathe
Bild Legende:
Ein Beitrag von (v. l. n. r.) Eliane Bürki, Thomas Mathis, Maja Dietrich, Kurt Hess, Simone Zimmermann und Slobodan Selkic.

Welche Wahrscheinlichkeit ist grösser, beim Jassen eine vollständige Reihenfolge (9 Karten der gleichen Farbe) zu erhalten oder im Schweizer Zahlenlotto (6 aus 42) einen Sechser zu tippen? Das Schweizer Nationalspiel bietet verschiedene Lerngelegenheiten und -motivationen. Dazu gehört das Einhalten von Spielregeln, strategisches Denken, Teamarbeit, Orientierung an abstrakten Konzepten und soziale Belange. Von einfachen Spielformen für Zyklus 1 bis hin zu komplexen Fragestellungen für Zyklus 3 und zur kniffligen Eingangsfrage für Sekundarstufe 2 findet sich für alle Stufen etwas.

Da auf der Webseite die grafischen Möglichkeiten eingeschränkt sind und bspw. keine Formeln abgebildet werden können, wird der Beitrag als Ganzes als .pdf-Dokument zugänglich gemacht:

Dossier für Lehrpersonen

Dossier für Lehrpersonen
Typ Titel Bearbeitet
Artikel FG Mathematik_.pdf 02.04.2025

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