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Obrigkeitliches Mandat gegen Bettler und Zigeuner von 1739

Obrigkeitliches Mandat gegen Bettler und Zigeuner von 1739

«Mandat.
Demnach unser orth je lenger ie mer mit aller hand frönden bätell vnd anderen vnnützen verdachten gesindt sehr beschwerdt wirdt, auch so gar gantze hushaltungen derglichen lüthen jar vnd dag hin vnd her in vnserem orth beherberget werden; jnmaβen die frönden bätler sonst aller orten ausgeschafft, vnd nirgentz geduldtet werden, sunder <glich> in ihr vaterlandt geschickhet. Alls haben die min gnädig heren von der stadt die hoche notwendigkeit zuo sein erachtet, desentwägen auch eine gebürmäsige vorsehung zuo thuon, damit der gantze schwall sich nit in vnserem landt setze, vnd unser <orth> ohrt diser beschwernus enthebt werde und als geet <es> erstlichen der ernstliche befelch von den min gnädigen heren von der stadt, ahn all fröndes bädtell gesindt, starÿanten, ausreiser, heiden vnd ziginer, weibs- vnd manspersonen so sich bis hero jn unserem ort aufgehalten, das seÿ sich von stundt an aus vnser orths botmäsigkeit hinwäg vnd in ir heimet gäben sollen.

Vnd wo fern jemant, von dem oder derglichen gesindt solte betreten werden, wirdt man gäg solchen vhngehorsamen mit oberkeitlicher straf vnd gefangenschafft verfaren, vnd seÿe nach vnderscheidt der personen zum landt hinus oder in kriegs- oder andere diensten füören lasen, so dane sollen die frönde bätler, usert gar alten oder kranckhen in unserem gantzen orth nit lenger als ein nacht beherberget, sunder so glich fort vnd in ihr vaterlandt gwisen werden, oder nach beschafenheit der sachen, auch diejenige, welche sich vhngehorsam erzeigen wurden, der oberkeit ahngezeigt oder gar gebunden vnd gefangen, zuo oberkeitlichen handen ingebracht werden sollen. Beÿ vnusbliblicher straf vnd vhngnadt hoch gedacht der meÿn gnädigen heren von der stadt, auff alle diejänige, ohne sehung der person welche disem zuowider handlen wurden, weist sich hiermit mänigklichen zuo verhalten. Actum vor radt den 30.ten meÿ 1739.»

Frantz mos vnderweibel.

[ergänzt mit Bleistift, von anderer Hand?]: «Witers sa lasen seÿ auch verbieten das niemant keine früchten als korn kärnen rogen noch gersten beÿ den hüseren vnd spicheren verkaufen, sunder solches in das kaufhus zuo verkaufen liferen beÿ hocher straf vnd vngnad der mein gnädigen heren. Demnach lasen mein gnädigen heren glichfals befälen vnd gebieten, das niemant gruen noch dürr kriesÿ bränen sole, sunderlich auch kein fürkauf in kriesenen driben beÿ 20 thaleren ohnabläslicher buos, vnd sole dem ahnzeiger oder leider viervon 5 daler gegäben werden. Weist sich hier mit mänigklichen.» [von dritter, jüngerer Hand: «30.5.1739»].

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Obrigkeitliches Mandat gegen Bettler und Zigeuner von 1739
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Obrigkeitliches Mandat gegen Bettler und Zigeuner von 1739

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