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I 1817 – Seekatastrophe an Weihnachten

Seekatastrophe an Weihnachten
Gemälde Schiffstragödie
Bild Legende:
Gemälde (Maler unbekannt)

Am 24.Dezember 1817 morgens um halb vier Uhr ruderten mit dem grossen Marktschiff bei Vollmond die fünf Geschwister Josef (37 Jahre), Jakob (30), Nikolaus (25), Barbara (22) und Martina (26) Lutiger sowie deren Cousin German Meier und dem Steuermann Balthasar Sidler von Holzhäusern, Fahrknecht des Wildenmannwirts, über den See nach Walchwil, um Sand zu holen. «Alles ledige Leute, im Gesang und in der Musik geübt, mit Blasinstrumenten versehen», schildert der spätere Stadtpfarrer von Zug, Johann Jakob Bossard, als Augenzeuge diese Katastrophe. Nach einem kalten Frühstück beluden sie das Schiff mit Sand und machten sich sofort auf die Heimfahrt. Kaum eine Viertelstunde auf dem Wasser mussten sie feststellen, dass die Naue überladen war und Wasser von allen Seiten eindrang. Sie schöpften ununterbrochen Wasser. Vorerst ruderten sie das Seeufer entlang
gegen Trubikon und dann vom einbrechenden Nordwind begünstigt gegen das Schloss Buonas. Kniehoch schwellte das Wasser im Boot. Die Schiffslast wurde schwerer und leichte Wellen überschwemmten bereits den Kahn. 

18 Meter vom Ufer beim Schloss Buonas entfernt begannen alle Insassen um Hilfe zu rufen. Um halb elf Uhr mittags sank der Bug des Schiffs ins Wasser, während das andere Ende sich aufbäumte. Johann Jakob Bossard sah vom Schloss aus diese schreckensvolle Szene, stürmte die Treppe des Schlosses hinab und rief um Hilfe. Am Ufer sah er noch eine der Frauen, die sich an ein Brett klammerte. Der Augenzeuge fasste ein in der Nähe liegendes, neues Brett, schob es seewärts durch das Gestrüpp, watete ins Wasser und rief der überlebenden Martina Lutiger Mut zu. Er schob ihr das Brett unter die Arme und zog sie dann an Land. Spät am Abend fand man zwei Leichen, die andern vier Toten wurden erst
nach Tagen gefunden. 

Das Gemälde eines unbekannten Meisters in der Rischer Friedhofkapelle und die Eintragungen im Totenbuch der Pfarrei erinnern an das tragische Ereignis vor gut 200 Jahren. Zufällig entdeckten Berufstaucher Ende November 1994 in 20m Tiefe das Wrack dieser 16 m langen und zwischen 2.40m und 4m breiten Naue.

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