Navigieren auf Risch

Inhaltsnavigation auf dieser Seite

Navigation

F 1515 – Kriege, Krankheiten und Entwicklung der Bevölkerungszahl

Einwohnerzahl, Pest, Kriege

In früheren Jahrhunderten ist die durchschnittliche Lebenserwartung tiefer. Hohe Geburtensterblichkeit, Seuchen, Söldnerwesen sowie harte klimatische Bedingungen beeinflussen das Lebensalter der Einwohner. Überliefert ist etwa, dass 1515 in der Schlacht bei Marignano 51 junge Männer aus der Vogtei Gangolfswil ihr Leben lassen müssen (geschätzte Einwohnerzahl: rund 400 Personen). 1564 sterben 120 Menschen an der Pest. In der Zeit von 1775 bis 1805 fordern mehrere Grippewellen über 100 Tote.

Aber auch klimatische Bedingungen beeinflussen die Entwicklung der Gemeinde. Allein im 17. Jahrhundert gefriert die Oberfläche des Zugersees fünfmal (im 20. Jahrhundert ist dies nur noch zweimal der Fall, nämlich 1929 und 1963). Ein Vulkanausbruch in Indonesien im Jahr 1815 beschert ganz Europa ein Jahr ohne Sommer. So wird in Risch am 4. April 1816 noch eine Schneedecke von 1.2 Metern (!) gemessen, und während des ganzen Jahres schneit es bis in die Niederungen des Mittellands. Das Folgejahr ist geprägt durch noch nie dagewesene Hochstände von Seen und Flüssen. Die Heu- und Getreideernten fallen wegen der damit verbundenen Nässe sehr mager aus.

Auf dem Markt in Zug steigen die Getreidepreise um 420 Prozent. Die Armut trifft viele Menschen und geht einher mit Mangelernährung (besonders Eiweiss), erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten und frühem Tod. Mit der Erfindung der Dampfmaschine ändern sich die Verhältnisse, da durch die Eisenbahn und die Dampfschiffe Länder und Kontinente einander näherkommen. Der steigende Verkehr bringt zur Mitte des 19. Jahrhunderts mehr Importe von Lebensmitteln und eine ungeahnte wirtschaftliche Entwicklung mit sich.

Weitere Informationen

Aktuell RSS abonnieren

Fusszeile