Hospitation bei Praxislehrpersonen im Ausland

Die enge Zusammenarbeit mit Kooperationsschulen bei der Ausbildung von Lehrpersonen ist ein Herzstück der Pädagogischen Hochschulen. Doch welche Voraussetzungen sind erforderlich, damit die berufspraktische Ausbildung gelingt?
Dieser Frage gingen Praxislehrpersonen der PH Zug im Projekt «ExPiTe3 – Trinational Exchange on School Practice for Teacher Education» nach, welches von Movetia gefördert wird. Während zwei Jahren bilden erfahrene Praxislehrpersonen Tandems mit Kolleginnen aus dem Ausland. Bei Hospitationen und Projekttreffen tauschen sie sich über die Begleitung von Studierenden im Praxiseinsatz aus.
Einblicke in die Praxis an der PH Heidelberg
Fünf Lehrpersonen reisten vom 13. bis 16. Mai 2025 mit Projektleiterin Sabina Staub an die Pädagogische Hochschule Heidelberg. Das Zentrum für schulpraktische Studien (ZfS) organisierte den Besuch und ermöglichte Hospitationen sowie Einblicke in erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Begleitseminare. Im Mittelpunkt stand die Teilnahme am von Studierenden durchgeführten Unterricht im Semesterpraktikum und den anschliessenden Besprechungen von Hochschuldozierenden mit den Studierenden. Diese fachdidaktische Begleitung der Lehramtsstudierenden direkt an der Praktikumsschule gilt als ein Qualitätsmerkmal der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg. Sabina Staub betont: «Einblicke in ein vergleichbares, aber doch anderes System bieten wertvolle Impulse und Anregungen für die Weiterentwicklung der berufspraktischen Ausbildung – und helfen, Stärken und Gelingensbedingungen zu erkennen.»
Die Gruppe lernte an der PH Heidelberg zudem das Konzept der digitalen Portfolioarbeit kennen, mit der die Praxisphasen reflexiv begleitet werden, und sie erfuhr mehr über die hochschulinternen Beratungsangebote für die Studierenden.
We are all Teacher Educators!
«Der persönliche und fachliche Austausch der Lehrkräfte ist für das Projekt zentral», sagte Dr. Isolde Rehm, Leiterin des ZfS. Das Gespräch über verschiedene Ansätze der Praxisbegleitung sei wertvoll. «Es hilft uns, mögliche blinde Flecken zu erkennen, und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln – wir lernen alle voneinander». Der Austausch verdeutlichte das prägende Motto des Projekts: «We are all Teacher Educators!». Hochschulen, Schulen und begleitende Lehrpersonen tragen gemeinsam dazu bei, Studierende bestmöglich auf den Lehrberuf vorzubereiten. Der Austausch über die Landesgrenzen hinweg ist dabei besonders bereichernd.
Vom 21. bis zum 23. Mai 2025 reiste eine weitere Praxisehrperson der PH Zug zu ihrem Tandem nach Enschede (Niederlande). Auch dort standen kollegiale Hospitationen an einer Kooperationsschule, Einblicke in das Studium an der Saxion University – insbesondere in Begleitveranstaltungen zu Praktika – sowie in die Koordination der Praxiseinsätze auf dem Programm.
Der Gegenbesuch aus Heidelberg und Enschede in Zug ist für November 2025 geplant. Dabei sollen zentrale Erkenntnisse des Austauschs festgehalten und für die Weiterentwicklung der Kooperation sowie für künftige Weiterbildungen nutzbar gemacht werden. Das Abschlusstreffen findet im Frühling 2026 statt, das Projekt endet am 31. Juli 2026.