Auf digitalen Kanälen sind falsche Informationen und manipulierte Bilder immer präsenter. Ein kritischer Umgang mit News-Beiträgen ist unerlässlich – auch für Kinder und Jugendliche. Welche Aufgaben den Eltern und Lehrpersonen dabei zukommen, erläutert Daniel Süss, Professor für Medienpsychologie und Kommunikationswissenschaft.

In unserer heutigen digitalen Welt ist es immer schwieriger, relevante Informationen von unwichtigen oder sogar falschen Informationen zu unterscheiden. Gerade Jugendliche, die sich hauptsächlich auf Social Media informieren, sind häufig mit Inhalten konfrontiert, die nicht verifiziert wurden.

Eltern sind erste Anlaufstelle
Wollen Jugendliche Informationen auf deren Wahrheitsgehalt prüfen, wenden sie sich laut der JAMESfocus-Studie als erstes an die Eltern. Sie können helfen, eine gesunde Skepsis zu entwickeln und kritisch zu hinterfragen, was im Internet gesehen und gelesen wurde. Wecken sie bei den Kindern zudem ein politisches Interesse, werden die sich später eher dem Qualitätsjournalismus zuwenden. Diesen Zusammenhang zeigte das Jahrbuch der Medien des Forschungszentrums Öffentlichkeit und Gesellschaft auf.

Was Lehrpersonen tun können
Kinder und Jugendliche sollten in der Schule lernen, wie sie Informationen kritisch hinterfragen, Fake News erkennen und von Nachrichten vertrauenswürdiger Quellen unterscheiden können. Werden in der Schule zudem verschiedene Standpunkte diskutiert und unterschiedliche Informationsquellen betrachtet, können Schülerinnen und Schüler ein tieferes Verständnis für komplexe Themen entwickeln und lernen, ihre eigene Meinung zu bilden. Die Auseinandersetzung mit News, Fake News und Propaganda geht somit über den Sachverhalt hinaus und trägt dazu bei, eine informierte und kritische Gesellschaft zu schaffen.

Daniel Süss, Professor für Medienpsychologie und Kommunikationswissenschaft, vermittelte am 20. Februar 2024 an der PH Zug Anregungen aus seiner Forschung mit Kindern und Jugendlichen. In seinem Referat ging es nebst den Themen Fake News und Propaganda auch um den Umgang mit News-Overload. Lesen Sie mehr zu diesem Thema im Artikel der Zuger Zeitung.