Navigieren auf Schulinfo Zug

Inhaltsnavigation auf dieser Seite

Navigation
  • Kurzinfo
  • Neuste PISA-Ergebnisse: Einschätzung Zuger Bildungsdirektor
14.12.2023

Neuste PISA-Ergebnisse: Einschätzung Zuger Bildungsdirektor

14.12.2023
Regierungsrat Stephan Schleiss zu den Resultaten der PISA-Erhebung 2022.
StS
Bild Legende:

Liebe Zuger Lehrerinnen und Lehrer
Liebe Zuger Bildungsverantwortliche

Der Kanton Zug macht in der PISA-Erhebung nicht mit einer statistisch repräsentativen Stichprobe, sondern nur mit einzelnen Klassen mit. Ein umfassendes Mitmachen wurde vor einigen Jahren geprüft, der Aufwand für eine ohnehin stark belastete Schule und die Kosten (100'000 Franken) als zu hoch erachtet. Wir haben aber im Rahmen der schweizweiten Überprüfung der Grundkompetenzen auch keinen Hinweis erhalten, dass sich Zug besonders von den anderen Kantonen abheben würde, was die schulischen Leistungen anbelangt. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die PISA-Ergebnisse auch die Situation im Kanton Zug ganz gut widergeben.

Die soeben vorgelegten Ergebnisse zur Erhebung 2022 zeigen, dass die 15-jährigen Jugendlichen in der Schweiz in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften über dem OECD-Durchschnitt liegen und mittelgut bis sehr gut abschneiden. Am besten sind die Leistungen in Mathematik. Der Trend geht aber in die falsche Richtung: In Mathe gibt es einen kleinen, aber statistisch signifikanten Abwärtstrend seit 2015. Im Lesen ist der Abwärtstrend nicht statistisch signifikant. Statistisch signifikant gestiegen ist dafür der Anteil der schwächsten Leserinnen und Leser. 25 Prozent der geprüften Jugendlichen können nur ungenügend lesen. 20 Prozent erreichen die Mindestanforderungen in Mathematik nicht.

Ich ziehe vorläufig fünf Schlüsse:

  1. Aufpassen, in welchen Ländern wir uns in Sachen Schulqualität auf der Suche nach «best practice» umschauen. Die vielfältigen und offenen Schweizer Bildungswege  - im Vergleich zu den Monokulturen anderswo - schaffen gute Ergebnisse und unzählige Chancen für unsere Jugend. Vor allen schulischen Experimenten ist der Bildungsvielfalt Sorge zu tragen.
  2. Die Zuwanderung (Anzahl und Hintergrund Zuwanderer) hat den grössten Einfluss auf das Leistungsergebnis. Darüber habe ich in den ersten Analysen wenig gelesen. Es zeigt sich: Die Integrationskraft der Schweizer Schulen ist gewaltig. Unsere Lehrerinnen und Lehrer machen einen sehr guten Job.
  3. Die Verschlechterungen bei den schwächsten Schülerinnen und Schülern könnten digital verstärkt worden sein.Wo ständig ins Mobiltelefon geguckt wird, droht digitale Demenz schon in jungen Jahren. Ich weiss von Kindergartenlehrpersonen, dass es nicht wenige Kinder gibt, deren Aufmerksamkeitsspanne nicht mehr für ein Bilderbuch reicht. Die Schule muss ein Ort der Vertiefung bleiben und diesen Anspruch durchsetzen.
  4. Leistung ist der Schlüssel, nicht das Problem. Die Relativierung von Leistung ist kein Ausweg. Ohne Rechnen, Lesen und Schreiben gibt es keine Teilhabe an der Welt und keine Mitgestaltung. Wer Leistung relativiert, hilft den Kindern im unteren Viertel der sozialen Herkunft nicht, sondern zementiert die Verhältnisse. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass hohe Leistungserwartungen der Lehrpersonen die Leistungen der Schülerinnen und Schüler verbessern. Das hilft den Kindern im unteren Viertel der sozialen Herkunft.
  5. Weniger ist mehr. Ein Fokus auf Kulturtechniken ist nur möglich, wenn wir anderswo Mut zur Lücke haben. Ich sag’s mit Goethe: «Eines recht wissen und ausüben gibt höhere Bildung als Halbheit im Hundertfältigen.» Ich bin offen für Vorschläge.

Ich bedanke mich für Ihren Einsatz und Ihr Dranbleiben (Nid lugglah gwünnt!) und wünsche allen frohe Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Zuger Regierung, Kantonsrat und Gemeinden schätzen Ihre Arbeit sehr. Unter diesem Link geht's zum Tatbeweis.

Herzliche Grüsse

Regierungsrat Stephan Schleiss, Bildungsdirektor

Weitere Informationen

hidden placeholder

behoerden

Fusszeile