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03.03.2021

Fachgruppenberichte Mathe und Deutsch

03.03.2021
Fachgruppenberichte Mathe und Deutsch

Fachgruppe Deutsch

SN
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Qualität braucht Mut zur Lücke. Zum kompetenzorientierten Beurteilen besteht schon viel, es soll darauf aufgebaut werden. Neue Deutschlehrmittel zeichnen sich ab und in der Fachgruppe gibt es ein neues Mitglied.

Von Sabrina Nussbaumer, Leiterin Fachgruppe Deutsch

Fachschaftstreffen
Die Nahtstellenpflege ist ein wichtiger Aspekt der Arbeit der Fachgruppen. So hat sich die Fachgruppe Deutsch im September 2020 mit Vertreterinnen und Vertretern der Sek II getroffen. An diesem Austausch lag der Fokus darauf, einen Einblick in die Arbeit der Sek I zu geben.

Nachdem die Fachgruppe Deutsch im Vorfeld die Lehrpläne der Sek II vertiefter betrachtet hatte, wurden Parallelen herausgearbeitet und am Treffen mit den Fachleuten aus KBZ, GIBZ, FMS, KSM und KSZ aufgezeigt. An Stationen wurde aufgezeigt, wie der Kompetenzaufbau in ausgewählten Themen im Verlauf der drei Jahre Oberstufe stattfindet und wie der Lehrplan 21 an die Lehrpläne der Abnehmerschulen anknüpft.

Die anschliessende Gesprächsrunde rückte bald das Thema «Texte schreiben und überarbeiten» in den Fokus. Es kristallisierte sich heraus, dass die Fülle der Lehrpläne oft die konkrete und vertiefte Arbeit mit geschriebenen Texten erschwert, da mit der Abgabe und der Bewertung eines Textes meist auch die Arbeit damit beendet ist und man zu einem neuen Thema übergeht. Jedoch würde genau hier der Grossteil der Textarbeit erst beginnen, indem man sich nochmals mit dem Geschriebenen auseinandersetzt und Texte inhaltlich und orthographisch überarbeitet. Wo setze ich Schwerpunkte und wo darf ich auch mal Mut zur Lücke haben? Eine Frage, die Lehrpersonen aller Stufen immer wieder Kopfzerbrechen bereitet.

Einig waren sich alle Teilnehmenden, dass das Fachschaftstreffen sehr wertvoll und gewinnbringend war und dass der Wunsch für weitere, regelmässige Treffen da ist.

FG Deutsch Nahtstellentreffen
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Einblicke in Lehrplan und Lehrmittel am Nahtstellentreffen

Beurteilungsraster
Ein Schwerpunktthema im Schuljahr 2020/21 bei den Fachgruppen sind Beurteilungsraster. Bis Ende Schuljahr sollte eine Zusammenstellung mit Vorschlägen für verschiedene Formen von Beurteilungsrastern vorliegen. Für die Fachgruppe Deutsch ist bei dieser Erarbeitung wichtig, dass mit bereits vorhandenem Material gearbeitet und darauf aufgebaut wird. Das obligatorische Lehrmittel «Die Sprachstarken» bietet viele Vorlagen und vor allem auch das Wording für Beurteilungsraster in den verschiedenen Kompetenzbereichen.

Neue Deutschlehrmittel angekündigt
Der Unterricht im Fach Deutsch ist im Kanton Zug zur Zeit zyklusübergreifend eingespielt. Das Lehrmittel «Die Sprachstarken» hat sich etabliert und erfüllt die Kriterien des Lehrplans 21. Dies bedeutet aber nicht, dass der Lehrmittelmarkt nicht in Bewegung ist. Neben der Überarbeitung von «Die Sprachstarken» sind auch diverse andere Verlage daran, neue Deutschlehrmittel nach Lehrplan 21 auf den Markt zu bringen. Diese werden auf den jeweiligen Webpages bereits angekündigt und einzelne Kapitel in Klassen erprobt. Auffallend ist, dass es sich dabei um durchgängige Lehrmittel handelt, die mehrere Zyklen, teilweise sogar vom Kindergarten bis zur 9. Klasse, abdecken. Die Fachgruppe beobachtet diese Entwicklung gespannt.

Neues PH-Mitglied
Sandro Brändli hat sich entschieden, sich beruflich neu auszurichten und die PH Zug zu verlassen. Dies bedeutet auch eine Veränderung in der Fachgruppe Deutsch. An seiner Stelle wird Ursula Gloor ab Februar 2021 die Fachgruppe seitens PH Zug unterstützen. Wir bedanken uns bei Sandro für seine Arbeit und wünschen ihm für seine Zukunft nur das Beste. Ursula heissen wir herzlich in der Fachgruppe Deutsch willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit.


Fachgruppe Mathematik

Wer kompetenzorientiertes Beurteilen sät, wird reiche Früchte ernten. Überlegungen und Beispiele zur Feldarbeit.

Von Slobodan Selkic, Patrick Kolb, Kurt Hess und Claudio Giglio*

Die Fachgruppe Mathematik befasst sich seit einiger Zeit mit dem Schwerpunktthema «kompetenzorientiertes Beurteilen». Es kamen aber auch andere, eher kürzer abgehandelte Themen zur Sprache.

Kompetenzorientierte Beurteilung als beliebige Alternative oder als Verpflichtung?
Die Weisheit «Wer lehrt, prüft» (Obrist & Städeli, 2003) gehört zum didaktischen ABC einer jeden Lehrperson. Die einen begründen die angesprochene Wechselwirkung mit der Pflicht, Noten setzen zu müssen, andere betonen eher die Lernhinweise, die aus Beurteilungsanlässen hervorgehen. Erstere entwickeln einen «fairen» Test zum Lernstoff der letzten Wochen, damit sie mit einer – womöglich auf Zehntel genauen – Note aussagen können, wie gut jemand z. B. Funktionen zu Anzahlen oder das Thema Rabatte beherrscht (vgl. Beispiele unten). Dabei ist noch nicht geklärt, was das Verb «beherrscht» bedeutet: Rechnungen auswendig abrufen können? Eine schriftliche Operation mechanisch durchführen? Ein in der Klasse demonstriertes Beispiel umsetzen? Oder den Lernstoff in neuen mathematischen Situationen oder in Sachsituationen anwenden? Solche Fragen beantwortet der Lehrplan 21 unter dem Stichwort «Kompetenz oder kompetenzorientiert». Danach besteht der heutige Anspruch darin, in Beurteilungsanlässen – neben der Erfüllung summativer bzw. selektiver Bewertungsfunktionen (Noten) – mathematische Kompetenzen im Sinne des inner- und aussermathematischen Anwendens festzustellen.

Es liegt auf Hand, dass die komplexe Thematik auch in der Fachgruppe Mathematik einige Fragen aufwarf. In mehreren Sitzungen wurden die Ansprüche und Lösungsansätze der Teilnehmenden diskutiert. Die folgenden Beispiele zeigen auf, dass eine kompetenzorientierte Beurteilung – auch in der Mathematik – nach inhaltlichen Kriterien erfolgen muss und nicht über irgendwelche Punktevergaben legitimiert werden kann. Und dies, obschon sich ein «gängiger» Mathetest mit vielleicht 10 Aufgaben und 30 möglichen Punkten arithmetisch präziser abbilden liesse. Die offensichtliche Unschärfe besteht darin, dass das zu Messende – eben die mathematischen Kompetenzen – eine eher marginale Rolle spielt. Also frei nach dem Motto «Hauptsache die Berechnung der Punkte stimmt».

Die Fachgruppe möchte nicht verschleiern, dass eine kompetenzorientierte Beurteilung (vgl. Beispiele unten) aufwändiger ist als eine «gängige», sich einseitig der präzisen Auswertung verpflichtende. Der Mehraufwand wird allerdings durch fachdidaktisch relevante Informationen aufgewogen, diese können in lernwirksame Feedbacks münden und sich günstig auf die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler auswirken. Die Fachgruppe Mathematik ermuntert Lehrkräfte, in die kompetenzorientierte Beurteilung zu investieren, um hoffentlich einige der genannten Früchte zu ernten. Die Haltung der Fachgruppe Mathematik ist eindeutig: Die kompetenzorientierte Beurteilung in Mathematik ist keine beliebige Alternative, sondern muss eine verbindliche Verpflichtung sein. Folgende Beispiele können veranlassen, es selber auszuprobieren und in Unterrichts- oder Stufenteams zu diskutieren.

Beispiele kompetenzorientiertes Beurteilen in der Mathematik

Beispiele kompetenzorientiertes Beurteilen in der Mathematik
Typ Titel Bearbeitet
Beispiele kompetenzorientiertes Beurteilen in der Mathematik.pdf 04.03.2021

Nahtstellentreff und weitere Themen

«Nahtstellentreff»: Austausch mit weiterführenden Schulen
Die Besprechung der kompetenzorientierten Beurteilung zeigt, dass der Lehrplan 21 verbindliche fachliche Orientierungen und Hinweise zum Lehr-, Lern- und Beurteilungsverständnis gibt. Umso wichtiger ist es, die weiterführenden Schulen nach dem ersten, zweiten und dritten Zyklus über Änderungen bzw. neue Ausrichtungen zu informieren. Bis Ende Schuljahr 20/21 werden sich alle abnehmenden Schulen im Kanton Zug mit Mitgliedern der Fachgruppe Mathematik treffen, um über diesbezügliche Anliegen, Fragen, Absichten und Bedingungen auszutauschen. Hierzu ein Hinweis: Die Broschüre «Hinweise zum Übergang zwischen dem bisherigen Lehrplan und dem neuen Lehrplan 21» (vgl. Amt für gemeindliche Schulen, 2019) informiert über die wichtigsten Änderungen.

Broschüre «Mathe treiben im Kindergarten»
Der bisherige Kindergartenlehrplan enthielt den Fachbereich Mathematik nicht bzw. in der eher allgemeinen und vagen Version «Zusammenhänge und Gesetzmässigkeiten». Durch den Lehrplan 21 erhebt dieser eindeutigere und verbindlichere Anforderungen mit fachspezifischen Vorgaben. Diese Neuerungen werden in der Broschüre «Mathe treiben im Kindergarten – Orientierungspunkte und entwicklungsorientierte Zugänge zum Lehrplan 21» (Hess, 2019) aufgezeigt.

Sek I: Lehrpersonen auf Microsoft Teams
Die Dropbox für die Sek I Lehrpersonen wurde per 31. März 2020 eingestellt und in der Microsoft Teams Gruppe «FS_Mathematik_OS – Kanton Zug» überführt. Die Materialien für die beiden Niveaus A und B zum Lehrmittel der Sek I sind neu auf Teams abrufbar. Ziel der Teams-Gruppe ist es, den Austausch von Unterrichtsmaterialien und von Beurteilungsanlässen anzuregen. Der Zugang zur Gruppe steht allen interessierten Lehrpersonen zur Verfügung. Bist du noch nicht Mitglied? Dann melde dich bei der Fachleitung: claudio.giglio@schulen-baar.ch

Literaturverzeichnis

  • Amt für gemeindlichen Schulen (2019). Hinweise zum Übergang zwischen dem bisherigen Lehrplan und dem neuen Lehrplan 21. Link zum Download.
  • Hess, K. (2019). Mathe treiben im Kindergarten. Orientierungspunkte und entwicklungsorientierte Zugänge zum Lehrplan 21. Broschürenreihe Mitarbeitende PH Zug - Nr. 1. Zug: Pädagogische Hochschule Zug. Link zum Download.
  • Obrist W. & Städeli, C. (2003). Wer lehrt, prüft. Bern: h.e.p. Verlag Bildung. Medien. Kommunikation.
  • Wälti, B. (2018): Produkte im Mathematikunterricht begleiten und bewerten. 3. Zyklus. Bern: Schulverlag plus AG.

*Autoren der Fachgruppe Mathematik

Slobodan Selkic (Zyklus 2): slobodan.selkic@schulen-cham.ch

Claudio Giglio (Zyklus 3, Fachgruppenleitung): claudio.giglio@schulen-baar.ch

Patrick Kolb (Zyklus 2): patrick.kolb@schulen-cham.ch

Kurt Hess (PH Zug): kurt.hess@phzg.ch

(im Uhrzeigersinn von oben links)

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