Mündliche Prüfungs- und Leistungssituationen an der Pädagogischen Hochschule. Fachspezifische und überfachliche Perspektiven.
Laufzeit: 2024-2025
Ausgehend von der Beobachtung, dass künstliche Intelligenz in Bildungskontexten zunehmend für Wissensgenerierung und schriftliche Textproduktionen wie wissenschaftliche Arbeiten eingesetzt wird, kann die These aufgestellt werden, dass die mündliche Interaktion sowie Diskursfähigkeiten an Bedeutung gewinnen (werden). Dies gilt auch für Prüfungs- und Leistungssituationen, die sich aufgrund der flexiblen Gestaltung der Gesprächsführung besonders dazu eignen, um z.B. kommunikative, argumentative und analytische Fähigkeiten oder die Kreativität der Studierenden in die Prüfungsleistung mit einzubeziehen.
Für Pädagogische Hochschulen spezifische Leistungssituationen stellen diejenigen in Verbindung mit Praxissituationen dar, in denen sich die Anforderungen einer dualen Ausbildung besonders deutlich zeigen. In diesen Situationen werden die Studierenden nicht nur angehalten, faktenbasiertes pädagogisches Wissen widerzugeben, sondern dieses auch mit ihren praktischen Erfahrungen zu verknüpfen sowie darüber zu reflektieren.
Im Forschungsprojekt interessieren Fragestellungen, die die Prüfungspraxis der Hochschule ganzheitlich beleuchten. Die Fragestellungen werden aus gesprächsanalytischer, erziehungswissenschaftlicher sowie hochschuldidaktischer und praxisorientierter Perspektive bearbeitet. Das Datenmaterial beruht einerseits auf videografierten Prüfungssituationen (Gesprächsanalyse) und andererseits auf Einschätzungen und Äusserungen aller Beteiligten (halbstrukturierte Interviews, Qualitative Inhaltsanalyse) sowie auf einem diskursiven Austausch mit den Prüfenden (stimulated recall). Die Fragen werden gemäss dem Paradigma partizipativer Forschung unter Mitarbeit verschiedener interner Projektpartner:innen sowohl formuliert als auch entwicklungsorientiert ausgewertet.
Kontakt: Judith Kreuz